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Der Graue MannEin Mann mit grauer Haut, grauen Augen und grauer Kleidung engagiert Richard Diamond, damit dieser einen Chemie-Professor findet, mit dem der Graue noch eine Rechnung zu begleichen hat. Diamond nimmt den Auftrag an, und stößt auf ein ganz mieses Verbechen …
Gute Nacht, NocturneEin ehemaliger Mafia-Boss nimmt die Dienste Diamonds in Anspruch, um sein geliebtes Rennpferd Nocturne wiederzufinden, welches kurz vor einem wichtigen Rennen entführt wurde. Hauptverdächtiger ist der Jockey, doch was Rick Diamond im Laufe seiner Ermittlungen herausfindet, bringt den smarten Schnüffler aus der Fassung …
Die beiden Fälle dieses Hörspiels gehören zu den besten und vertracktesten Abenteuern des coolen Detektivs Richard Diamond. "Der Graue Mann" beginnt schon sehr untypisch, denn für gewöhnlich telefoniert Diamond vor jedem Auftrag mit seiner Freundin Helen Asher, doch dieses Mal begrüßt der Ermittler seine Hörer mit einem typischen Privatdetektiv-Monolog. Die Handlung selbst ist fast schon unheimlich, so wie Diamond, gesprochen von Tobias Kluckert, den Grauen schildert. Die trockene Art, wie der Detektiv mit der Begegnung umgeht, wurde von Kluckert genial in Szene gesetzt. Dem Mann wurde die Rolle scheinbar auf den Leib geschrieben. Auch der zweite Fall besticht durch einen originellen Plot, denn dieses Mal soll Diamond ein Pferd finden. Auffällig, aber gewiss nicht zufällig, ist die Ähnlichkeit beider Abenteuer, denn in jedem der zwei Fälle soll Richard Diamond jemanden in einer bestimmten Zeit finden und in beiden Fällen winken dem "notorischen Pleitegeier" 1000 Dollar. Ob es dem smarten Ermittler dieses Mal gelingt, seine Geldbörse ein wenig zu füllen, sollte der Hörer selbst herausfinden. Lohnen tut es sich in jedem Fall, und das im wahrsten Sinn des Wortes, denn beide Storys gehören zu den besten Erzählungen der Serie. Auch der Humor kommt wieder mal nicht zu kurz und nimmt gerade in der zweiten Geschichte persiflierende Züge an, als eine Informantin dem Detektiv gesteht, selbst ein großer Krimi-Fan zu sein, besonders von der Radiosendung, in welcher der Detektiv "seiner Brut etwas vorsingt", woraufhin Diamond konsterniert verbessert: "seiner Braut".
Eva-Maria Werth spricht die resolute Dame und stiehlt dem Protagonisten beinahe die Schau. Die 1937 geborene Schauspielerin beweist mit dieser Leistung, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Eine ebenfalls sehr überzeugende Darbietung liefert Thomas Hailer als "Stallbursche" Hercules, der Diamond ständig als "Söhnchen" bezeichnet und vollkommen aus der Haut fährt, als dieser mit "Opa" kontert.
Das Ganze wird ergänzt mit den üblichen Sticheleien zwischen Diamond und seinem Kumpel Walt Levison von der Polizei, der wieder mal erstklassig dargestellt wird von Detlef Bierstedt.
Die stimmungsvolle Musik im 50er-Jahre-Stil und die authentische Geräuschkulisse machen auch die fünfte Folge dieser ambitionierten Hörspielserie zu einem vollen Erfolg.
Rick mit seinem grauen Klienten. Die Uhr symbolisiert den Zeitdruck, unter dem der Detektiv in beiden Fällen arbeiten muss. Eine passende Illustration, welche den Zeitgeist gut einzufangen versteht und vor allem die coole Mimik Diamonds perfekt trifft.
Fazit:
Die bislang spannendsten und humorvollsten Episoden mit Richard Diamond. Tobias Kluckert und seine Kollegen sind in Top-Form und liefern zwei äußerst kurzweilige Hörstücke mit viel Witz und noch mehr Charme ab.