Der Privatdetektiv Floyd mit Wohnsitz in Paris kann es sich nicht leisten, auf einen Auftrag zu verzichten. Er und sein Mitarbeiter Custine sind eigentlich eine Jazzband, ihr Geld verdienen sie jedoch hauptsächlich durch die Annahme kleiner Beschattungsaufträge oder Nachforschungen. Mit Mord hatten sie bislang noch nichts zu tun, weswegen Floyd bei dem Auftrag, den Monsieur Blanchard für ihn hat, anfangs etwas zögert. Allerdings sieht es so aus, als würde die Polizei davon ausgehen, dass der Tod der Mieterin von Blanchard ein Unfall oder Selbstmord gewesen ist. Und bislang deutet nichts darauf hin, dass an der Sache etwas faul ist - außer das seltsame Verhalten der Frau vor diesem Unglück. Denn kurz vor ihrem Ableben übergab sie eine Blechdose mit Dokumenten an Monsieur Blanchard, die ihre Schwester abholen sollte.

Verity Auger ist eine ehrgeizige Archäologin, die stets bemüht ist, die letzten Artefakte der Erde sicher zu bergen und damit ein weiteres Puzzleteil der Vergangenheit aufzudecken. Denn nach dem Nanocaust auf der Erde gab es für die letzten Überlebenden der Menschheit wenig Möglichkeit, persönliche Dinge zu retten, da es um das nackte Überleben ging. Ihr letzter Einsatz im zerstörten Paris hatte den Tod eines Mitarbeiters zur Folge. Doch ihr wird die Möglichkeit gegeben, dem Disziplinarverfahren aus dem Weg zu gehen. Sie ist als einzige mit ihrem Wissen über die Vergangenheit qualifiziert, diese diffizile Aufgabe zu erledigen. Es gilt, durch ein geheimes Portal durch den Raum zu reisen und auf einem Planeten, genannt E2, aufzutauchen. Hier soll sie sich lediglich als Schwester einer Verstorbenen ausgeben und eine Blechdose mit Dokumenten abholen. Doch sie hat weder mit einem neugierigen Privatdetektiv gerechnet noch mit anderen Mitgliedern von der anderen Seite der Galaxis, die ebenfalls hinter den Papieren her sind.

Auch wenn "Ewigkeit" auf den ersten Blick wie eine typische Zeitreisegeschichte aussieht, steckt viel mehr dahinter. Denn die Charaktere treffen nicht in der Vergangenheit aufeinander, sondern in einer konservierten Version der Erde, die irgendwann von einer fremden Intelligenz erstellt worden ist. Dadurch hat sich auch deren Geschichte verändert, weshalb der Zweite Weltkrieg dort nie stattgefunden hat. Gespannt verfolgt man die beiden Hauptstränge der Erzählung, die sich kapitelweise abwechseln. So bekommt man ein umfassendes Bild vom Geschehen und fühlt sich mitten in die Geschichte hineingezogen.

Auch die Entwicklung in der wirklichen Welt des 23. Jahrhunderts ist sehr interessant. Besonders die politischen Entwicklungen zwischen den beiden menschlichen Gruppen, bei der die Stoker nach der Flucht von der Erde bewusst auf die Vorteile der Nanotechnologie verzichten, während die Slasher darauf drängen, dass gerade diese Technologie vielleicht ein Weg wäre, die Erde wieder bewohnbar zu machen.

Liest man den Buchrücken dieses Science-Fiction-Romans, erwartet man eine bestimmte Art von Geschichte. Allerdings ist die Erzählung, die den Leser tatsächlich erwartet, anders und gleichzeitig besser als das, was man sich vorgestellt hat. Durch die politischen Differenzen und ethnologischen Auseinandersetzungen erhält der Roman einiges an Tiefgang. Aber dank der Geschehnisse auf E2 und der dorthin verschlagenen Kriegsbabys und unterschiedlichen Interessensgruppen kommt der Nervenkitzel nicht zu kurz. Jedoch beschreibt der Autor dies mit eher ruhigen und sanften Tönen, die dem Ganzen ein wenig an Tempo nehmen, was schade ist.

"Ewigkeit" ist ein intelligent geschriebener Roman mit einer sehr interessanten Geschichte, die fast schon nach einer Fortsetzung schreit. Eine etwas andere Science-Fiction, die aber sicherlich ihre Liebhaber findet, wenn man gewillt ist, sich darauf einzulassen.