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Das Web ist im Wandel. Eine Internetseite, die gestern noch State of the Art war, wirkt heute altbacken und überholt. Immer häufiger müssen die Entwickler an ihr herumschrauben, um etwa das Design anzupassen. Das artet mit HTML rasch zur Frickelarbeit aus - vor allem bei umfangreicheren Projekten.
Wer seine Internetseite zukunftstauglich machen will, kommt deshalb um CSS nicht herum. CSS (Cascading Style Sheets) bieten unschätzbare Vorteile für HTML-Entwickler; mit ihrem Einsatz lässt sich sauberer, gut zu pflegender Code schreiben, der sich rasch anpassen lässt. Schriften austauschen, Farben ändern, Elemente hinzufügen, Seiteninhalte neu anordnen und ergänzen - all das ist mit CSS leicht zu bewerkstelligen. Allerdings ist CSS deutlich schwerer zu erlernen als HTML. Ein guter Ratgeber ist deshalb Gold wert.
Und mit Elisabeth Wetschs "Einstieg in CSS. Grundlagen und Praxis" liegt im Verlag Galileo Press ein besonders gelungener Vertreter vor.
Wetschs Buch richtet sich an alle, die bereits Grundkenntnisse in HTML besitzen und sich nun in das Abenteuer CSS stürzen wollen. Der Einstieg wird ihnen von der Autorin leicht gemacht: Wetsch führt in Teil 1 zunächst in die Terminologie der Webstandards ein und nennt die wesentlichen Elemente von HTML, XHTML und CSS. Kurz werden auch die Grundlagenkenntnisse in HTML und FTP-Upload wiederholt, die als Voraussetzungen für die Lektüre des Buchs gelten. In Teil 2 geht es dann in die Vollen: Wetsch beschreibt den Grundaufbau einer XHTML-Datei und die Einbindung der Stylesheets. Der abgedruckte Code wird dabei ausführlich kommentiert, wobei Wetschs Schreibe immer präzise und prägnant bleibt und nie ins Abgedroschene abgleitet. Das von ihr gewählte Tempo der Wissensvermittlung ist hoch, aber da die Autorin den Leser gut an der Hand führt, kommt dieser gut mit.
Ab Kapitel 6 widmet sich Wetsch den besonderen Stärken und Möglichkeiten von CSS; Selektoren, Boxmodell und Positionierung werden als die "drei Säulen von CSS" festgezurrt. Darauf aufbauend folgen die Erklärungen von Spezialsituationen, etwa der Vorgabe der Seitennavigation, der Einbindung von Bildern und Tabellen und des Textdesigns. Im Teil 3 stellt Wetsch dann Seitenvorlagen für diverse Einsätze vor. Dieser Teil ist vor allem für jene interessant, die ihr altes Framedesign mit den Möglichkeiten von CSS simulieren wollen. Aber auch Denkanstöße zur barrierefreien Seitenentwicklung und zur Codeoptimierung finden sich in diesem Kapitel, das sich klar an die fortgeschrittenen CSS-User widmet. Teil 4 ist dann Register und Referenz zugleich, da hier in Listen und Kurzkapiteln alle Eigenschaften, Wertangaben und Tools für CSS aufgelistet sind.
Wetschs Buch konkurriert zweifellos mit zahllosen anderen Einsteigerwerken zum Thema CSS - und ist diesen eine Nasenlänge voraus. Der klare Aufbau des Buchs korrespondiert mit dem sehr präzisen und einfach zu verstehenden Stil der Autorin, die zudem ihr Zielpublikum - Einsteiger mit HTML-Vorwissen - klar im Auge behält. Die Leser werden weder über- noch unterfordert; Lerntempo und -niveau sind gut gewählt, ebenso die Beispiele und Codeerläuterungen. Man merkt deutlich, dass Elisabeth Wetsch eine Webentwicklerin mit langjähriger Erfahrung ist, die auch neue oder komplizierte Entwicklungen ihren Lesern unaufgeregt nahebringen kann.
Auf der beiliegenden DVD finden sich übrigens ein paar gut gemachte Videolektionen (Länge circa eine Stunde), die allerdings die Lektüre nicht ersetzen, sondern nur ergänzen können. Alles in allem überzeugt "Einstieg in CSS" auf der ganzen Linie. Wenn man nicht gerade ein blutiger Anfänger ist, ist Wetschs Einsteigerbuch die erste Wahl.