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 Euro Truck Simulator

Verlag: rondomedia

Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Das Trucker-Dasein wird oft verklärt. Der Mensch (meist ein Mann) allein mit seinem Auto, unterwegs auf den Straßen der Welt. Wer das Ganze auch mal selbst erleben will, kann das mit dem "Euro Truck"-Simulator von Rondomedia tun. Oder gehört dieses Spiel eher in die Kategorie "Simulatoren, die die Welt nicht braucht"?

Das Spielprinzip ist einfach. Zu allererst sucht man sich ein Startland aus, in dem man seine ersten Schritte, pardon, Fahrten als Trucker unternimmt. Wenn man erfahrener wird, kann man sich auch in den europäischen Nachbarländern austoben. Mit einem Startkapital von 100.000 Euro ausgestattet, muss sich der Spieler einen LKW zulegen. Zu Beginn wird’s noch kein besonders tolles Modell, aber im Laufe des Spieles kann man seinen Truck auch aufmotzen oder sich, wenn das Geld ausreicht, ein besseres Modell zulegen.
Mit diesem Truck fährt man zum Depot, wo man neue Aufträge entgegennehmen kann. Hier gibt es verschiedene Arten, zum Beispiel Gefahrengut, für das man eine spezielle Lizenz braucht. Zu Beginn kann man jedoch nur "einfache" Güter transportieren, die anderen werden nach und nach freigeschaltet. Hat man einen Auftrag angenommen, gilt es, den Anhänger anzukoppeln und zum Zielort zu fahren.
Diese Fahrt dauert je nach Zielort mehr oder weniger lang, verfahren kann man sich allerdings eher schwer, bis auf die wenigen Orte, die bereits erreichbar sind, werden keine weiteren auf den Schildern genannt. Je nachdem, ob man den Ermüdungsfaktor in den Optionen ausgewählt hat, muss der Fahrer spätestens nach zwölf Stunden Fahrt eine Pause einlegen (oder eben nicht). Ist der Zielort erreicht, erhält man sein Geld, abzüglich der Schäden an der Ware, es ist also sinnvoll, umsichtig und vorsichtig zu fahren, um keine Abzüge zu riskieren. Insgesamt fünf Karrierestufen gibt es, vom Anfänger über den Profi bis zum Meister. Für jede Stufe gilt es, eine bestimmte Anzahl von Aufträgen und anderen Kriterien zu erfüllen.

Die Mindestanforderungen des Spieles sind allerdings für ein recht einfaches - so sollte man meinen - Spiel ziemlich hoch. 1GB Arbeitsspeicher müssen es da schon sein, 2GB sind empfohlen. Ansonsten sind die Anforderungen an die Graphikkarte noch hoch - eine 128MB 3D-Karte ist das Minimum. Doch die Mindestanforderungen sorgen noch lange nicht für ein reibungsloses Spiel. Der PC, auf dem getestet wurde, erfüllt die Mindestanforderungen voll und ganz, reicht aber nicht an die empfohlenen Werte heran. Nur nach einigem Tricksen mit den Einstellungen des Spieles, die sich immerhin vor jedem Spielstart ändern lassen, konnte das Spiel zum Laufen gebracht werden, selbst dann war es jedoch noch recht langsam.

Das Spiel enthält ein Tutorial, welches jedoch zumeist nur enttäuscht. Man würde erwarten, dass in diesem Tutorial dem Spieler die Steuerung ebenso wie der Spielverlauf erklärt wird, wie man das von anderen Spielen gewöhnt ist. Doch das Spiel lässt einen auch schon mal mit angezogener Handbremse losfahren und auch Blinker oder Ähnliches werden nicht erklärt. Das ist schon sehr schwach bei einem Spiel, das nicht nur die Beschädigung des LKWs und der Ladung, sondern auch Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung ahndet.

Als realistisch wird das Spiel vermarktet - ja, das ist es. Es zeigt die sehr realistische Langeweile eines Lebens auf der Straße, denn auch wenn die Zeit für den Spieler immer noch schneller vergeht - ob man seinen Truck zehn Minuten durch die Gegend steuert oder dreißig, einen Adrenalinschub bekommt man nie. Mehr oder weniger zielstrebig führt man seine Aufträge aus, doch der Pep fehlt. Da helfen auch keine sieben verschiedenen Kameraperspektiven, keine noch allzu dollen LKWs, kein "schier unendlicher Simulationsspaß". Die Graphik ist auch nichts Besonderes - solide gemacht, ganz ordentlich und nett anzusehen, aber nichts Innovatives.

Fazit: Das Spielniveau ist einfach, das Prinzip auch, allerdings wird der Spieler dadurch selten gefordert. Wer wirklich ein Spiel haben möchte, in dem er die ganze Zeit auf Europas Autobahnen zubringt und seinen Truck an den Zielort steuert, wer wirklich diese geballte Monotonie des Trucker-Daseins erfahren will - gottlob, der möge sich das Spiel kaufen. Alle anderen, die einen Simulator haben möchten, der auch Anforderungen stellt, eine Strategie erfordert, sollten die Hände von diesem Spiel lassen.

Sabine Hunsicker



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. August 2008 | Preis: 26,95 Euro

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