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Es ist kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, für die kleine Ewelina ist es eine ganz andere Welt: Ihr Großvater erzählt ihr immer davon, aber sie selber hat den Krieg nicht erlebt, doch mit den Folgen lebt Ewelina. Es gibt eigentlich nichts, was sie in dieser Zeit haben, nur eins ist ihnen geblieben: die Fantasie, und davon hat Ewelina im Überfluss.
Und ihr ganzer Stolz ist ihr Großvater, der ihr so einiges beibringt, unter anderem den Tauschhandel. Bildchen zum Abmalen gegen Flötenunterricht, selbstgebrannten Essig gegen Bücher oder Christollen als Bezahlung für die Mitspieler der Weihnachtsaufführung. Nicht alles ist möglich, aber sie kommen ihren Träumen doch sehr nahe.
Karla Schneider nimmt mit ihrem Buch „Großvater und ich“ die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ins Visier. Die ganze Situation schildert sie aus der Sicht der kleinen Ewelina. Karla Schneider beschreibt auf kindliche Weise diese Welt, in der zwar der Krieg direkt kein Thema mehr ist, aber in der er doch seine Spuren hinterlassen hat. Ihre Figuren müssen keinen Hunger leiden, aber viel mehr haben sie dann auch nicht. Karla Schneider packt dies so ein, dass das Elend nicht greifbar ist, es gibt eben nicht alles, für Kinder sehr verständlich und ältere Leser können auch zwischen den Zeilen lesen, dass hier die eine oder andere Nuance unausgesprochen bleibt. Um diese Geschichte anschaulicher zu gestalten, wurde sie mit Bildern von Tilman Michalski angereichert, die passend zum Text die aktuelle Situation darstellen. Gut, dass Karla Schneider solch ein Thema anschneidet, dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass man alles hat - was wohl auch die große Moral dieser Geschichte darstellt - aber wirklich fesselnd ist sie nicht, da es keinerlei Überraschungen gibt, eben so als würde Oma, Opa, Vater oder Mutter von früher erzählen. Ihre eigene Erklärung zu diesem Buch gibt Karla Schneider in einem Nachwort kund.
Insgesamt präsentiert sich das Buch als ein Werk, das man durchaus mal gelesen haben sollte, aber mehr als einmal wird man es wohl nicht in die Hand nehmen, dafür vermag es den Leser, egal ob jung oder alt, nicht genug zu fesseln.