Emil Nolde war einer der führenden Expressionisten Deutschlands und Mitglied der Künstlergruppe Die Brücke und der Berliner Secession. Er gilt als einer der großen Aquarellisten des 20. Jahrhunderts, bekannt für seine kräftige und ausdrucksstarke Farbwahl.
Im DuMont Verlag ist nun, zusammen mit der Nolde Stiftung Seebüll, ein Kalender mit Noldes Aquarellen für das Jahr 2009 erschienen. In zwölf Bildern hat man die Möglichkeit, die Werke des Malers etwas genauer kennen zu lernen.

Gezeigt werden die Bilder der Nolde Stiftung Seebüll Diseuse (gelbes Kleid), Hof Seebüll im Winter, Kopf eines Mannes, Meer mit Segler und zwei Dampfern, Zwei Flamingos, Großer roter Mohn, Frau mit Kopftuch (Jolanthe Nolde), Kühe in der Marsch, Tanzende Mädchen, Reife Hagebutten, Bergsee (Schweiz) und Bärtiger Alter und Dame mit Pelz. Den Titel ziert das Bild Glockenblumen.
Die Bilder stammen aus den unterschiedlichsten Schaffensperioden in Noldes Leben und reichen von 1910/11 bis in die fünfziger Jahre. Die Motive variieren von der exotischen Südsee über Portraits bis hin zu Küstenlandschaften. Gemein sind allen Bildern die kräftigen Farben, besonders Blau und Rot.

Das Kalendarium fügt sich beinahe schon harmonisch neben den Bildern auf jedem Blatt ein.
In grau gehalten, findet man eine Reihe mit Wochentagen in drei Sprachen vor - Englisch, Französisch, Deutsch -, zu beiden Seiten flankiert von den Zahlen der einzelnen Tage. Auch die Monate sind in drei Sprachen angegeben. Sonn- und Feiertage sind schwarz dargestellt, zusätzliche Informationen zu ihnen fehlen aber vollkommen.
Positiv fällt auf, dass der Verlag nicht starr das Kalendarium ans Ende der einzelnen Seiten setzt, sondern praktisch wandern lässt. Mal findet sich das Kalendarium unterhalb des abgebildeten Werkes, mal an der linken oder rechten Seite. So müssten die Bilder nicht unnötig gestreckt werden und auch auf einen großen Rand konnte man verzichten.
Die einzelnen Kalenderblätter sind am oberen Rand perforiert und können so abgetrennt werden.

Unterhalb der einzelnen Bilder wiederum finden sich Angaben wie Titel, Entstehungsort und -zeit, verwendete Materialen, Maße und derzeitiger Besitzer. Wer noch mehr erfahren möchte, hat die Möglichkeit in den Werkbeschreibungen hinter dem Kalenderteil nachzuschlagen. Hier finden sich kleine Texte zu jedem der Bilder. Leider komplett ohne Abbildungen, aber dafür ist der Monat zur leichteren Orientierung angegeben.
Wem das noch nicht genug Informationen sind, kann auf der letzten Seite des Kalenders in einer biographischen Ãœbersicht etwas mehr über Emil Nolde erfahren. Von seiner Geburt 1867 bis hin zu seinem Tod 1956 kann man hier die wichtigsten Daten seines Lebens verfolgen und bekommt sogar einige Schwarz/weiß-Fotographien aus Noldes Leben geboten.

Kunstfreunde, die sich ein Jahr lang an den Aquarellen Noldes erfreuen wollen, sollten bei diesem Kalender zugreifen. Sowohl die Qualität der Bilder als auch das Preis-Leistungsverhältnis können überzeugen. Die Informationsseiten am Ende des Kalenders laden zudem ein, etwas mehr über Noldes Leben und seine Bilder zu erfahren.