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Sichtungen von Außerirdischen und UFOs haben die Menschen besonders in den sechziger Jahren fasziniert, da wundert es nicht, dass genau in dieser Zeit die Fernseh-Serie "UFO - Weltraumkommando S.H.A.D.O." auf den Markt kam, die genau das thematisiert. In Deutschland flimmerte sie 1971 erstmals über den Bildschirm.
Erzählt wird von der Geheimorganisation S.H.A.D.O., eine Abkürzung für "Supreme Headquarters Alien Defence Organisation", die sich der Beobachtung und Bekämpfung von UFOs verschrieben hat. Es ist schon lange bekannt, dass es wirklich Außerirdische gibt. Um Chaos und eine Massenhysterie zu verhindern, wurde jedoch darauf verzichtet, mit dieser Information an die Öffentlichkeit zu gehen. Commander Straker leitet also ein streng geheimes Projekt. Nach außen hin ist S.H.A.D.O. in einem Filmstudio untergebracht, das allerdings lediglich der Tarnung dient.
Die Serie startet zu einem Zeitpunkt, an dem die Organisation bereits zehn Jahre lang existiert und harte Arbeit in das UFO-Projekt investiert hat. Doch jetzt ist es ihnen erstmals gelungen, ein UFO abzuschießen und seine Insassen zu bergen. Sie stellen fest, dass die Außerirdischen den Menschen sehr ähnlich sind. Allerdings ist ihre Haut grünlich. Das kommt von der Flüssigkeit, in der sie Monate, wenn nicht gar Jahre auf ihrer Reise zur Erde zugebracht haben. Die Flüssigkeit versorgt sie zwar, färbt aber auf die Haut ab. Doch was wollen die Außerirdischen in ihren eigentümlichen Fluggeräten von den Menschen? Was ist der Grund, aus dem sie eine derartig weite Reise auf sich nehmen?
Commander Straker und seine Crew versuchen nicht nur, dieser Frage auf den Grund zu gehen, sie sehen sich auch mit vielen anderen Problemen konfrontiert. Spannend an dieser Serie ist, dass sie sich nicht nur mit dem "Außerirdischen-Problem" beschäftigt, sondern die Menschen von S.H.A.D.O. im Vordergrund stehen. Außerdem verzichtet sie darauf, ein Schwarzweiß-Bild zu zeigen, das sich auf eine klare Gut-Böse-Darstellung konzentriert. Jeder Mensch kann Fehler machen und auch unter den Außerirdischen gibt es solche, die den Menschen freundlich gesonnen sind.
Einige Folgen stechen besonders hervor. Zum Beispiel wird gezeigt, wie Commander Straker sich immer mehr in seine Arbeit vertieft und dass darunter sein Familienleben leiden muss. Eine Folge, in der es um eine schwere Krankheit seines Sohnes geht, zeigt ihn durchaus von einer unangenehmen Seite. Humor beweisen die Macher, als sie ihre Figuren ein andermal Halluzinationen bekommen lassen. Straker findet sich dort nämlich in einer Welt wieder, in der sein Leben nichts weiter ist als eine Fernsehserie. Hier kann man sogar Einblicke in das Set des Drehs bekommen.
"UFO" ist bereits über dreißig Jahre alt, was man der Serie natürlich deutlich anmerkt. Die Kostüme sind quietschig bunt, die Mode entspricht der damaligen Zeit und Frisuren sowie das Make-up erst recht. Faszinierend ist, dass sie nur wenige Jahre in der Zukunft ihrer Drehzeit spielt. Die Handlung startet im Jahr 1980. Man konnte sich also an der aktuellen Mode orientieren, hat sich aber trotzdem zahlreiche technische Spielereien erlaubt. Das fängt im kleinen Bereich an, wie bei kabellosen Telefonen oder einer Sprachidentifikation, und geht bis zu speziellen Weltraumcomputern, Flugzeugen, U-Booten und Kettenfahrzeugen.
Für das moderne Auge ist das alles etwas gewöhnungsbedürftig und wirkt gerade auf den ersten Blick eher kitschig. Allerdings darf man nie vergessen, zu welcher Zeit die Serie gedreht wurde, dann relativiert sich dieser Eindruck schnell. Kennt man "UFO" noch nicht, findet man schnell Gefallen an dieser Welt.
Gerade für eine Serie, die schon so viele Jahre auf dem Buckel hat, ist "UFO" besonders gelungen. Durch intensive Gefühle und originelle Geschichten zieht sie den Zuschauer schnell in ihren Bann. Man wird süchtig nach weiteren Folgen und möchte am liebsten alle direkt hintereinander sehen.
Für diese Gesamtedition wurden keine Mühen gescheut. Das komplette Filmmaterial wurde hervorragend digital aufgearbeitet. Es sind keine Bildfehler wie Schlieren oder Kratzer mehr zu sehen, die Bilder sind gestochen scharf und die Farben erstrahlen in knalligen Farben. Dem Ton hört man zwar an, wie alt er ist, jedoch ist auch er von guter Qualität. Man kann sich die Serie sowohl im englischen Originalton als auch in der deutschen Synchronisation anhören. Einige Folgen (stattliche neun von sechsundzwanzig) lassen sich ausschließlich auf Englisch ansehen, sie sind jedoch mit guten Untertiteln versehen. Hierbei handelt es sich um die Folgen, die in Deutschland nie gesendet und somit auch nicht synchronisiert wurden. Auch einzelne, herausgeschnittene Szenen wurden wieder eingefügt und sind lediglich auf Englisch verfügbar. Doch es ist ein Glück, dass man hier auf eine Neuaufnahme des Tons verzichtet hat, denn das hätte lediglich für Stimm-Verwirrungen gesorgt und den Kultstatus der Serie angekratzt.
Es fällt auf, dass die Folgen, die bei uns nicht gezeigt wurden, alle sehr emotional sind oder sich mit dem Tod beschäftigen. Man ist sogar so weit gegangen, das Ende einer Folge komplett umzudichten, um ihm die Dramatik zu nehmen. (Hier liegen löblicherweise beide Versionen auf der DVD vor.) Umso schöner ist es, dass man die Serie nun wirklich komplett genießen kann. Auf einer Schrifttafel wird man vor einer veränderten Folge darüber informiert, was geändert wurde oder ob es sich um eine handelt, die keinen deutschen Ton hat. Fans werden sich zusätzlich über das reichhaltige Bonusmaterial freuen. So gibt es zum Beispiel Originaltrailer, Hintergrundinformationen, einen Episodenführer und vieles mehr.
Fazit: Fans haben sich schon lange darauf gefreut, doch auch junge Zuschauer können bei der "UFO - Weltraumkommando S.H.A.D.O."-Gesamtedition bedenkenlos zugreifen. Man kann die Serie getrost mit den ersten Folgen von "Star Trek" vergleichen. Sie sind großartig umgesetzt und erzählen spannende Geschichten. Die digitale Aufarbeitung ist vorbildlich gelungen und garantiert besten Filmgenuss.
Hinweis: Die Box selbst konnte nicht bewertet werden, da nur die DVDs selbst ohne eine Verpackung zur Rezension vorlagen.