Die Wrackas sind schmutzig und stinken. Ihr Reich ist die Drunterwelt, in der sie in dunklen Tunneln hausen, Abfälle essen und Lumpen tragen. Denn alles, was sie hier unten besitzen, klauen sie in der Drüberwelt oder sammeln es aus Mülltonnen auf. Schließlich sind Wrackas nicht besonders schlau, sonst würden sie vielleicht bessere Wege wissen, an Dinge heranzukommen. Aber sie sind gerissen und deswegen gelingt es ihnen auch, den Tick aus dem neuen Zeitmesser von Zeitvater Tim zu stehlen.
Denn Zeitvater Tim ist einer der vielen Hüter, die es in der Umgebung um Greenwich gibt. Ihre Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass die Zeit korrekt weiterläuft. Und eben für diese Aufgabe benötigen sie den neuen Zeitmesser, da der alte schon lange genug Dienst geleistet hat. Gelingt es ihnen nicht, den Tick, das Herzstück des Zeitmessers, wieder zurück zu bringen, wird die Zeit für immer stehen bleiben.
Die einzige Hoffnung der Zeithüter besteht darin, jemanden in die Drunterwelt zu schicken, damit er den Tick wiederholt. Einzig das Wracka-Mädchen Snot ist dazu in der Lage, denn sie kennt sich dort unten in den dunklen Höhlen und Tunneln aus. Zwar ist sie es auch gewesen, die herausgefunden hat, wo Zeitvater Tims geheime Werkstatt ist und den Wrackas so die Möglichkeit gab, den Tick zu stehlen, doch möchte sie nichts lieber als oben in der Drüberwelt, im Sonnenlicht, bleiben. Denn sie hat herausgefunden, dass man dort nett und liebevoll miteinander umgeht, im Gegensatz zu der Drunterwelt, in der jeder nur andere ärgert und piesackt. Deshalb nimmt sie all ihren Mut zusammen, um den Tick für die Zeithüter wiederzubeschaffen.

"Die Zeitdiebe" ist ein Kinderbuch, das den Leser schnell in seinen Bann nimmt. Dies liegt vor allen Dingen daran, dass der Autor es schafft, alle seine Figuren und seine fantastische Welt, die gar nicht so unähnlich von unserer ist, so realistisch zu gestalten. Besonders die seltsam verdrehte und grammatikalisch falsche Sprache der Wrackas trägt dazu bei. Gespannt verfolgt man deshalb die Abenteuer der kleinen Snot, die in der Oberwelt den Namen Sofie erhält, und die sich einen Platz unter den Zeithütern erkämpfen will, wo man sie endlich lieb hat.

Auch wenn sich dieses Grundthema, das Geborgen- und Geliebtfühlen, durch das ganze Buch zieht, enthält es dennoch eine in sich schöne und packende fantastische Abenteuergeschichte, die auch Jugendliche mitreißt. Die Schauplätze und die Charaktere sind lebhaft gestaltet, so dass man mitten im Geschehen ist und all die sentimentalen und spannenden Momente direkt erlebt.

Ein schönes Kinderbuch, frei von Kitsch und voll von neuen und grandiosen Ideen, die darauf hoffen lassen, dass noch weitere Werke des Autors erscheinen.