Charlie Benjamin fühlt sich wie in einem goldenen Käfig gefangen. Er hat ein wunderbares Zuhause, sehr liebevolle Eltern, ist intelligent und aufgeweckt, doch leider hat er überhaupt keine Freunde. Dies liegt zum Teil auch daran, dass er keine normale Schule besucht, sondern Privatunterricht bekommt, weil ihn seine Eltern vor den Gefahren der Außenwelt beschützen möchten. Dann jedoch erhält er unverhofft eine Einladung zu einer Übernachtungsparty eines Nachbarkindes und darf hingehen.

Es ist absolut genial für Charlie, endlich Kontakt mit Gleichaltrigen zu haben, gemeinsam zu essen oder an der Spielkonsole zu zocken. Erst als es dunkel wird, kommen ihm Gedanken, ob es doch so gut war, auch im Haus des fremden Kindes zu übernachten. Zweifelnd schläft er ein und erwacht, als eine große eklige Monsterspinne aus dem Fenster krabbelt und alle anderen Kinder eingesponnen an der Decke hängen. Wieder einmal wird er als Alptraum-Charlie verschrien. Die Nacht darauf Zuhause kann er ebenfalls nicht gut schlafen und hat Alpträume. Als er erwacht, ist abermals ein ekliges Monster bei ihm im Zimmer. Doch unverhofft treten drei Fremde durch ein gewaltiges Portal, vertreiben das Vieh und erklären Charlie, dass er etwas ganz Besonderes ist.

Die Idee, die Kindervorstellung, dass nachts Monster ins Zimmer schleichen, für eine Geschichte zu nutzen, ist nicht neu, doch in "Das Portal des Barakkas" wird sie aufregend und spannend erzählt. Denn immer wenn Kinder Alpträume haben, öffnen sie kleine Portale, durch die Monster in unsere Welt schlüpfen können. Einige der Kinder können dies besonders gut und landen deshalb in der Monsterjägerakademie, damit sie sich selbst nicht schaden und dabei mithelfen, die Monster wieder zu vertreiben.

Als Hauptfigur hat Dean Lorey hier einen sehr sympathischen Jungen entworfen, den man sofort ins Herz schließt. Darum kann man auch so sehr bei seiner Sehnsucht, akzeptiert zu werden und Freunde zu finden, selbst mitfühlen. Gleichzeitig wird er unvermittelt in ein seltsames Abenteuer gestoßen, das den Leser gespannt weiterblättern lässt.

"Das Portal des Barakkas" ist der erste Band der Reihe "Monsterjäger-Akademie" und ist gewitzt und packend geschrieben. Und durch das Lesen bekommen gerade jüngere Kinder gleichzeitig vermittelt, dass es normal ist, Ängste zu haben, aber auch notwendig, sich ihnen zu stellen. Und junge Kinder genießen auch besonders die vielen auftauchenden Monster und den damit verbundenen Schauder, da sie davon ausgehen können, dass am Ende alles gut wird.