Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
StarCraft gilt unter den Multiplayerspielen als das ausgewogenste und hat seit nunmehr über zehn Jahren eine breite Anhängerschaft. Neben diversen Fanfictions gibt es bereits einige Romane, die die den Fan mit vielen Details zu der aus dem Spiel bekannten Geschichte versorgen. Nun tritt TOKYOPOP mit einem Manhwa an, um die Herzen der Gamer und Starcraftbegeisterten zu erobern.
Im vorliegenden Sammelband sind vier Kurzgeschichten enthalten, die alle im bekannten StarCraft-Universum angesiedelt sind. Wer mit der Geschichte des gleichnamigen PC-Spiels nicht vertraut ist, wird dankbar feststellen, dass in der ersten Story, "Warum wir kämpfen", die drei Rassen vorgestellt werden. Der Leser erhält Einblick in die Strukturen der wurmartigen Zerg, der humanoiden Terraner und den hochentwickelten Protoss.
In der folgenden Geschichte erhält der Leser Einblick in die Mechanismen der terranischen Streitkräfte. Drei Soldaten machen sich mit ihrem schweren Kriegsgerät auf eigene Faust auf einem verlassenen Planeten auf die Suche nach einem geheimnisumwitterten Schatz.
Die dritte und damit vorletzte Geschichte handelt von Vater und Sohn, die in einer Mine mit den Zerg zusammentreffen.
Die abschließende Geschichte endet mit einem gemeinen Cliffhanger und ist im direkten Vergleich auch die beste der vier Geschichten. Ein Schüler muss seinen Mentor und dessen fabrikneues, waffenstarrendes Kampfgefährt aufhalten, denn scheinbar haben das ewige Kämpfen und die vielen aufputschenden Mittel eine schreckliche Veränderung bewirkt ...
Auf 176 Seiten erzählen vier verschiedene Autoren- und Zeichner-Teams ihre teilweise sehr brutalen Geschichten aus dem StarCraft-Universum. Hier reichen die Inhalte von einfachen
Kämpfen und Zerstören-Aufträgen, bis hin zu vielschichtigen Charakterzeichnungen und zumindest im Ansatz der Schilderung sozialer Probleme innerhalb der verschiedenen Gesellschaften. Der Action-Faktor wird bei "StarCraft: Frontline" jedoch enorm groß geschrieben und es finden sich nur wenige Seiten, auf denen keine Kämpfe zwischen den Rassen ausgetragen werden. Besonders gelungen ist hierbei die Darstellung des terranischen Head-Up-Display (HUD). Durch diesen kleinen Kniff ist der Leser stets im Bilde, wie viele Team-Mitglieder noch am Leben sind, einschließlich Zustand von Rüstung, Bewaffnung und Munition. Das war es dann aber auch schon mit innovativen Ideen. Die Geschichten sind relativ beliebig, die Charaktere zumeist ebenso.
Die Zeichnungen weichen mitunter sehr stark voneinander ab. Kann man bei den ersten beiden und der letzten Geschichte gutes Gewissens von einem Manhwa, also einem koreanischen Comic, sprechen, handelt es sich bei der dritten Geschichte eher um einen klassischen Comic, der bis auf die fehlende Kolorierung auch aus den USA stammen könnte. Hier wird zwar eine spannende Geschichte erzählt, die Bilder passen jedoch einfach überhaupt nicht zur düsteren Grundstimmung. In allen vier Episoden bekommt der StarCraft-Fan reichlich detaillierte Waffenzeichnungen zu sehen. Einzelne Panels laden dadurch zum häufigen Betrachten ein. Man kann sich aber auch ohne Vorkenntnisse des StarCraft-Universums unterhalten lassen, ein Großteil der Atmosphäre beruht aber auf diesem Hintergrundwissen. Insgesamt handelt es sich beim vorliegenden Manhwa um eine durchaus lesenswerte Zusammenstellung, die in erster Linie jedoch für StarCraft-Fans von Interesse sein dürfte.