Wird nach dem kultigsten Duo der Filmgeschichte gefragt, fallen nur allzu oft die Namen Bud Spencer und Terence Hill - und das aus gutem Grund: Kaum ein anderes Gespann wusste die Zuschauer über Jahrzehnte hinweg so zu unterhalten wie die beiden italienischen Schauspieler, ihre Filme erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Und auch wenn "Zwei außer Rand und Band" nicht das beste ihrer Werke ist, so dennoch eines der bekanntesten.

Die Suche nach Arbeit führt die beiden Gelegenheitsganoven Wilbur Walsh (Bud Spencer) und Matt "der Kürbis" Kirby (Terence Hill) zusammen. Durch eine Prügelei im Hafen von Miami zusammengeschweißt, planen die beiden, sich durch einen Raubüberfall auf einen Supermarkt fürs Erste zu sanieren. Doch statt bei der Kasse landen Wilbur und Matt direkt im Rekrutierungsbüro der Polizei. Um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, geben die beiden an, sich als Polizisten bewerben zu wollen. Ein Gangstersyndikat muss schon bald schmerzliche Bekanntschaft mit den vier stärksten Fäusten von Miami machen, nachdem die beiden frischgebackenen Polizisten über einen Mordfall auf die Bande aufmerksam werden …

Wer einen Film des berühmtesten Prügelduos gesehen hat, hat alle gesehen - eine Regel, vor der sich auch der vorliegende Film nicht als die große Ausnahme aufspielt. "Zwei außer Rand und Band" wurde auf das Zusammenspiel von Bud Spencer und Terence Hill zugeschnitten, dementsprechend stehen flotte Sprüche, Klamauk und Prügelorgien im Vordergrund. Maurizio und Guido De Angelis, den echten Spencer-Hill-Fans keine Unbekannten, steuern unter dem Namen Oliver Onions auch zu "Zwei außer Rand und Band" einen gelungenen Score bei, der das zwischen unterhaltsamen Schlägereien und anspruchslosem Humor oszillierende Wesen des Films unterstreicht. Entsprechend seinem Handwerk konzentriert sich Barboni, der mehrere Filme mit Spencer und Hill verantwortete, auf das Erfolgsrezept seiner bisherigen Werke und ordnet die Handlung dem komödiantischen Part des Films unter. Und wer sich mit der Materie der deutschen Synchronisation ausländischer Filmproduktionen in den siebziger Jahren auseinandersetzt, dem mutet es nicht seltsam an, dass auch in diesem Film um Italiens bekanntestes Filmduo die deutsche Übertragung sehr viele Freiheiten für sich in Anspruch nimmt - sowohl was die Dialoge betrifft als auch hinsichtlich der Charakterisierung der beiden Hauptdarsteller. So sind manche Passagen des Originals in der deutschen Synchronisation komplett entfernt worden, während die Figur Bud Spencers in der deutschen Version mit allerlei Murren und ähnlichen, dem Liebhaber nur allzu bekannten Geräuschen bestückt worden ist. Dass man den für die Synchronisation Verantwortlichen diese Freiheiten gerne verzeiht, liegt einfach daran, dass die Übersetzungen der Spencer-Hill-Filme - so auch von "Zwei außer Rand und Band" - einfach durch die Bank weg gelungen sind; mit Wolfgang Hess (Spencer) und Thomas Danneberg (Hill) wurde das perfekte Synchro-Paar gefunden!

Wie schon erwähnt, stellt "Zwei außer Rand und Band" zwar nicht den Zenit in der Karriere von Spencer und Hill dar, aber doch einen der besseren Filme. Das bewährte Schema F der bis dato abgedrehten Komödien um das prügelphile Duo wurde beibehalten, ebenso die eine oder andere Besetzung der Stuntmen wie etwa Riccardo Pizzuti oder Luciano Catenacci. Trotz der einfallsreich-witzigen Dialoge gibt es nur bedingt Neues für Fans, also solide Kost nach seriellen Standards. Wieso aber nun fünf Sterne für einen Film nach dem 08/15-Schema?

Weil die DVD-Edition einfach überzeugt! Hat e-m-s sich mit den früheren DVD-Versionen der Spencer-Hill-Filme nicht gerade mit Ruhm bekleckern können - Qualität in Bild und Ton waren, provokant ausgedrückt, unter aller Kanone -, so bietet die vorliegende Ausgabe den Film in bester Bildqualität dank HD-remasterter Abtastung und auch der Klang weiß zu überzeugen; man weigert sich fast zu glauben, dass der Film aus den siebziger Jahren stammt, gerade mal in einer kurzen Sequenz erkennt man das wahre Alter des Films, was dem Gesamteindruck aber keinen Abbruch tut. Mit den Boni setzt e-m-s zwar keine neuen Maßstäbe, beglückt den Käufer aber mit dem einen oder anderen interessanten Extra wie etwa Interviews mit den Oliver Onions oder knappen Biografien der Darsteller sowie Infos und Trailer zu weiteren DVD-Produkten des Vertriebs. Verpackt in einem schmucken Schuber, bietet e-m-s, um es auf den Punkt zu bringen, Qualität zum günstigen Preis.

Endlich gibt es "Zwei außer Rand und Band" in einer DVD-Edition, die dem Film gerecht wird. Hier stimmt alles, von Bild- und Tonqualität über Aufmachung bis zum Preis. Bleibt nur zu hoffen, dass e-m-s auch den restlichen Filmen rund um das schlagkräftige Duo eine high-definition-remastered-Schönheitskur nicht verwehrt. Für Fans der unterhaltsamsten Fäuste der Filmgeschichte auf jeden Fall ein Pflichtkauf!