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 Fever, Band 1: Im Bann des Vampirs

Serie: Fever, Band 1
Autoren: Karen Marie Moning
Übersetzer: Ursula Walther
Verlag: Ullstein

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


MacKayla Lane ist eine Amerikanerin, wie sie im Buche steht. Jung, blond, hübsch und sorgenfrei. Doch ihr behütetes Leben in einer Kleinstadt endet abrupt, als ihre große Schwester Alina in Dublin ermordet aufgefunden wird.
Als die irische Polizei die Ermittlungen schnell einstellt, reist MacKayla gegen den Widerstand ihrer Eltern nach Dublin, um sie zu zwingen, weiter zu ermitteln und um Rache für ihre Schwester zu erreichen.
Doch schnell merkt sie, dass dies keine so gute Idee war. Sie kann Wesen sehen, die sich gegenüber Menschen als schöne und attraktive Menschen tarnen, in Wirklichkeit aber abgrundtief hässlich und bösartig sind. Schockiert flieht sie in die Dunkelheit und landet nur mit viel Glück in einer hell erleuchteten Buchhandlung. Diese gehört Jericho Barrons, der ebenfalls diese Wesen sehen kann. In den nächsten Tagen wird die Buchhandlung immer mehr zu Macs Zuflucht, da sie Gefahren regelrecht anzuziehen scheint. So ergänzen sich die beiden: Barrons bietet Mac Schutz und einige wenige Antworten auf ihre vielen Fragen, sie wird sein "Feenobjektdetektor". Sie kann Objekte aufspüren, die von Feen erschaffen wurden und besondere Mächte bergen. Besonders ein Objekt hat die Begierde von vielen auf sich gezogen, Alina musste deswegen sterben: das Buch der Unseelie, der dunklen Feen, das Sinsar Dubh, ein Buch von unvorstellbarer, böser Kraft.
Mac und Barrons wollen das Buch finden, bevor es in die falschen Hände gerät. Allerdings kann Mac sich nicht sicher sein, ob Barrons? Hände wirklich die richtigen wären.

Nach dieser Inhaltsangabe wird sich wohl so mancher fragen, warum das Buch denn bitte "Im Banne des Vampirs" heißt, treten Vampire doch anscheinend gar nicht in Erscheinung. Genau das beschäftigt einen auch beim Lesen, es kommt nur ein einziger Vampir vor und der ist angeblich nicht einmal wirklich echt. Aber gut, Titel mit "Vampir" verkaufen sich wohl besser als die mit "Fee".

Sieht man mal darüber hinweg, liegt mit "Im Bann des Vampirs" ein unterhaltsamer Auftakt zu einer Serie vor. MacKayla bietet allerlei Anlass zum Schmunzeln und Mitfiebern, da sie total unvorbereitet in Irland landet und noch nie selbstständig etwas tun musste. Wie sie lernt, selbst zu handeln und vor allem zu überleben ist spannend mitzuerleben. Auch, wie sie langsam entdeckt, was sie ist und welche Mächte in ihr schlummern ist gut beschrieben. Die Emotionen, von denen sie viele durchlebt, werden gut beschrieben.
Karen Marie Moning hat sich viel Mühe gegeben, die Welt der Feen lebendig werden zu lassen und in unsere "reale" Welt einzuflechten. Dabei wird der Gegensatz zwischen den Unseelie, den hässlichen und grausamen Feenwesen, und den Seelie, den wunderschönen und betörenden Feenwesen, sehr gut dargestellt. Doch in ihrer Verachtung gegenüber Menschen sind die beiden Völker gleich und auch darin, dass übermäßiger Kontakt mit ihnen sehr schnell zum Tod führen kann, wenn auch auf unterschiedliche Arten. Macs Begegnungen mit V?lad, dem Prinz der Seelie, tragen sehr zur Unterhaltung bei ?

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Mac erzählt, so dass man genau wie sie rätselt, im Dunkeln tappt und sich Stück für Stück zusammen reimen muss, wie alles zusammenhängt.
Manche Leserinnen werden enttäuscht sein, andere - wie mich - wird es freuen, dass Karen Marie Moning davon Abstand nimmt, eine Liebesgeschichte einzubringen und überhand nehmen zu lassen. Es gibt ein paar lustige erotische Begegnungen zwischen Mac und V?lad, doch diese dienen eher der Machtdemonstration V?lads als einem anderen Zweck. Endlich mal ein Fantasybuch mit schönen Wesen, das nicht in Kitsch und Leidenschaft versinkt und darüber die eigentliche Handlung unwichtig werden lässt.

"Im Bann des Vampirs" endet mit einem halbwegs offenen Ende, das den Leser gespannt auf den Folgeband "Im Reich des Vampirs" zurücklässt. Das Buch ist ideal für spannende Lesestunden, in denen die Komik durch Macs Verhalten und durch ihre Wortgefechte mit Barrons nicht zu kurz kommt.
Man sollte sich, wenn man das Buch zur Hand nimmt, aber bloß nicht am Titel oder am Klappentext orientieren, wie gesagt, es geht nicht um Vampire, sondern um Feenwesen und es funkt auch nicht gewaltig zwischen Barrons und Mac, wie der Klappentext suggeriert.

Anja Thiemé



Taschenbuch | Erschienen: 1. Oktober 2007 | ISBN: 9783548266015 | Originaltitel: Darkfever | Preis: 7,95 Euro | 361 Seiten | Sprache: Deutsch

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