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 Literarisches Hamburg 2009


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Hamburg ist eine interessante Stadt - das fanden auch schon so berühmte Literaten wie Gerhard Hauptmann, Heinrich Heine und Siegfried Lenz. Manche besuchten die Stadt einmal oder immer wieder, andere wurden hier geboren oder ließen sich dauerhaft nieder. Der Kalender "Literarisches Hamburg - 2009" der Edition Ebersbach stellt einige von ihnen vor. Die Auswahl traf der Publizist, Autor und Lektor Olaf Irlenkäuser, der auch Herausgeber des Kalenders ist; er ist bekannt durch zahlreiche Veröffentlichungen über die Stadt Hamburg.

Die Worte der Dichter, Denker und Schriftsteller finden Raum auf 56 Seiten in der Größe von 24 x 36 Zentimetern, diese sind gehalten von einer praktischen Ringbindung. Man kann sich also jede Woche auf einen neuen geistreichen Autor oder eine Autorin freuen. Die Seiten sind grafisch und farblich unterschiedlich gestaltet. Das eigentliche zweifarbige Kalendarium befindet sich am unteren Rand mit Monat, Woche, Wochentag und Datum. Neben dem Text zeigt jede Seite ein schwarzweißes oder farbiges Foto, eine Zeichnung der Stadt oder ein Porträt des Autors. Es finden sich Bilder von Alster und Elbe, von Blankenese, aber auch von Altona in den dreißiger Jahren. Die Autoren werden genannt mit Namen, Geburts-, eventuell Todestag und den näheren Umständen ihres Hamburg-Aufenthaltes. Der Kalender schließt mit einem Text- und Bildnachweis.

Dieser Kalender ist ein Muss für Literaturfreunde und Hamburg-Fans! In ihm trifft man alte Freunde wieder und lernt neue kennen. Olaf Irlenkäuser hat Journalisten, Schriftsteller, Dichter und Denker in diesem Kalender versammelt. Beredt schildern diese illustren und etablierten Gestalten der Bücherwelt ihre Eindrücke in Glossen, Essays und Gedichten. Es sind unter ihnen sowohl ehrbare Bürgersleut? als auch abenteuerliche Gesellen, die sich auf dem Kiez in dunklen Spelunken herumtrieben, zechten und freche Reime verfassten. Viele wurden von der Stadt und ihren Einwohnern angezogen und inspiriert zu neuen Werken. Samuel Beckett fühlte sich in Hamburg freundlich aufgenommen und denkt mit Wehmut an seinen Aufenthalt zurück. Lessing hielt sich hier auf und hoffte, Fuß zu fassen. Arno Schmidt beschreibt in seinem Werk, wie er durch die Eiffestraße ging, und Peter Rühmkorf lief sogar als Kaffeemohr Werbung auf dem Jungfernstieg.

Es ist interessant und spannend zu lesen, wie unterschiedlich die gleichen Orte und Menschen wahrgenommen wurden. Sind für den einen die Ufergegenden der Elbe noch wunderlieblich, stinkt diese für einen anderen nach Abwaschwasser, Kartoffelschalen, Seife, Bier.
Der Kalender bietet aber nicht nur literarische Inspiration, sondern man entdeckt auch unbekannte Plätze und Orte und die vertraute Stadt präsentiert sich neu in alten Fotos und Abbildungen. Dem Herausgeber ist es gelungen ein breites Feld literarischen Schaffens darzustellen und einen Zeitraum beginnend vom sechzehnten Jahrhundert bis heute zu berücksichtigen. Wer sich da so alles in Deutschlands "Tor zur Welt" getummelt hat! Der Kalender ist auf einem hochwertigen Kunstdruckpapier gedruckt und man wird an ihm lange Freude haben und ihn sicher auch nach Ablauf des Jahres 2009 noch häufiger zur Hand nehmen. Einzig wünschenswert wären mehr Informationen zu den einzelnen Autoren.

Sabine Seip



| Erschienen: 1. September 2008 | ISBN: 9783938740705 | Preis: 22,00 Euro

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