Die Geschwister Hesire, Sobek und Sitamun, Kinder von Pharaos Finanzministers, haben ihr Nachtlager auf dem Dach des väterlichen Hauses aufgeschlagen, weil ihr Vater ein großes Fest feiert und sich durch die Kinder gestört fühlen würde. Doch die drei sind viel zu neugierig, um sich das Fest ganz entgehen zu lassen - und hungrig werden sie außerdem. Also schleichen sie in die Küche, um sich etwas Essen zu mopsen. Dort finden sie ihre Katze tot vor, offensichtlich vergiftet.
Die drei Kinder verdächtigen sogleich ihre ungeliebte Stiefmutter und suchen nach Indizien, zumal sie befürchten, dass das Leben ihres Vaters bedroht ist. Denn um die Katze kann es dem Giftmischer kaum gegangen sein. Der Vater aber lacht Sobek, Hesire und Sitamun aus. Daraufhin ermitteln die Kinder auf eigene Faust.
Sie finden eine heiße Spur: Anscheinend soll an einem großen Festtag ein dreister Raub stattfinden. Ob drei Kinder - oder eigentlich vier, da sie zwischenzeitlich einen Verbündeten gewinnen, den das Abenteuer nicht minder reizt als sie selbst - es mit ein paar skrupellosen Erwachsenen aufnehmen können, ist zweifelhaft. Aber können sie zulassen, dass ein wichtiger Schatz gestohlen wird?

Diese kurzweilige Geschichte spielt im Jahr 1329 vor Christus, zur Zeit des Kind-Pharaos Tutenchamun, der darin auch flüchtig auftritt. Sie führt Leser ab etwa zehn Jahren in den altägyptischen Alltag ein, hält Informationen bereit über Brauchtum und Feste, Ernährung und Berufe, die Rolle von Kindern und die städtische Infrastruktur sowie vieles mehr. Dies alles ist jedoch eingebettet in ein spannendes Abenteuer; die Informationen werden sozusagen im Vorübergehen vermittelt, sodass die Geschichte zwar jederzeit unmittelbar greifbar vor dem Leser liegt, sich jedoch nicht in der Art von Schulbuchwissen aufdrängt.
Die Figuren, insbesondere jene der Kinder, wirken authentisch und lebendig. Mit ihnen können sich die Leser gut identifizieren, zumal die jedem jungen (und nicht so jungen) Abenteurer bekannte Mischung aus Neugier, Wagemut und Angst gut wiedergegeben wird.
Am Ende jedes Kapitels werden die Leser zum Mitraten aufgefordert. Suchbilder laden zum Rätseln ein, einmal muss eine rätselhafte Botschaft entziffert werden, und eine weitere Botschaft enthält einen Zahlenschlüssel. Wer die zum Teil nicht ganz einfachen Aufgaben nicht selbst knacken kann, muss keineswegs verzweifeln: Zum einen finden sich die Lösungen "zwischen den Zeilen" des nächsten oder übernächsten Kapitels, zum anderen kann man sie hinten im Buch nachschlagen.
Neben den Lösungen bietet der Anhang noch weitere Informationen: eine Kurzbiografie Tutenchamuns, ein Glossar, eine Zeittafel und eine Schautafel zu Tutenchamuns Grab. So lässt sich die Zeit, in der die Geschichte spielt, besser verstehen, und eventuell bei der Lektüre aufgekommene Fragen werden beantwortet.
Diese Reihe bietet ein interessantes Konzept: Eine spannende Geschichte, in der Vergangenheit angesiedelt, bietet einerseits gute Unterhaltung und die Möglichkeit, selbst bei der Auflösung des enthaltenen Krimis mitzuwirken, andererseits vermittelt sie interessante und wichtige Kenntnisse zur Weltgeschichte.