Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Jeder hier in der Stadt kennt Morley Manor und natürlich kannte auch jeder Mumie Morley. Kannte, da der Bewohner dieses unheimlichen Hauses gestorben ist. Er starb ohne Testament und so wurde sein Haus verkauft und der neue Besitzer lässt nun alles, was nicht niet- und nagelfest ist, verkaufen. Obwohl sich sonst niemand in das Haus traut, hat sich an diesem Nachmittag nun alles versammelt, was Rang und Namen hat - oder auch nicht, denn auch Anthony und seine kleine Schwester Sarah sind zugegen, um etwas Skurriles aus diesem Haus zu erstehen. Doch das einzige was Sarah für ihren Bruder ausfindig macht, ist eine kleine Holzkiste für seine Sammelkarten, also verlassen sie, nach zähem Feilschen, das Haus mit der Holzkiste für Anthony und einem Hut für Sarah. Zu Hause angekommen, hat Anthony natürlich nichts Besseres zu tun, als herauszufinden, was sich in der Kiste verbirgt, denn sie ist abgeschlossen. Aber mit seinem Miniwerkzeug ist es kein Problem, die Kiste doch auf zu bekommen. Und darin findet er fünf metallene Figuren, Martin Morleys kleine Monster, verkündet die Aufschrift, alle mit einem Namen versehen. Der Echsenmensch Gaspar, der Bucklige Albert, die Vampirin Ludmilla, die Medusa Melisande und der Werwolf Bob bilden diese kleine Sammlung. Lange bleibt Anthony nicht, um seinen Fund zu betrachten, denn Sarah hat sich in den Kopf gesetzt, den Affen Mr Perkins zu baden. Mit einer der Figuren in der Hand kommt Anthony seiner Schwester zu Hilfe, die ihn aber eigentlich gar nicht braucht. Nach dem Abtrocknen muss aber Anthony feststellen, dass die Figur namens Albert, die er mitgenommen hat, Wasser abbekommen hat: nichts Besonderes, aber die nasse Hand von Albert hat sich verfärbt und die Finger bewegen sich!
"Mr Morleys Monster" ist ein neuer Roman des Autors Bruce Coville. Alles hätte so schön sein können für seine Charaktere, hätten sie nicht diese Holzkistchen gefunden, denn mit ihm wird alles anders. Bruce Coville kombiniert hier bei dem Unglaublichen, was seinen kleinen Helden noch passiert, die unterschiedlichsten Elemente: von Aliens, Vampiren, Wermenschen, Zombies, Froschmenschen, hin zu gefallenen Engeln und Geistern ist hier alles vertreten, was man sich nur vorstellen kann. Ein Vorteil, den dies hat: es wird wirklich nicht langweilig; aber es hat eben auch einen Makel: Durch so vieles verschiedenes Ungewöhnliches entsteht sehr schnell der Eindruck, dass alles an den Haaren herbei gezogen wurde, um einfach noch eine neue total abwegige Entwicklung aus dem Hut zaubern zu können. Auch muss man, um so vieles in einem Buch unterzubringen, eine Gangart anschlagen, bei der sich die Story überschlägt und die jüngeren Leser schlichtweg überfordert sind, weil sie der Handlung nicht mehr folgen können. Ansonsten ist die Geschichte wirklich als originell zu bezeichnen und langweilig wird dem Leser sicherlich nicht bei dem Tempo. Und noch etwas hat dieses Buch zu bieten, die Geschichte ist mit Illustrationen von Anke Kuhl ausgestattet, die immer wieder die aktuelle Situation wiedergeben.
Derjenige unter den jungen Leser, der auf artenvielfältige Fantasy steht und sich auf dieses Buch einlassen will, wird sicherlich seinen Spaß damit haben, trotz seiner kleinen Schwächen.