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Die Welt der Stars und Sternchen ist ein hartes Pflaster, auf dem man nicht nur Talent braucht, sondern manchmal einfach nur etwas Glück. Trotz seines doch etwas fortgeschrittenen Alters und seiner Statur hat Andy Millman seinen Traum, eines Tages ein großer Filmstar zu werden, noch nicht aufgegeben. Aber der erhoffte Erfolg stellt sich nicht ein, denn ständig bekommt er lediglich Statistenrollen, meist sogar komplett ohne Text. Zum Glück hat er seine blonde Freundin Maggie Jacobs an seiner Seite, die sich über ihren Frust damit hinwegtröstet, dass sie auf jedem Set den attraktivsten Kerl ins Bett zieht.
Als Ben Stiller einen Kosovo-Kriegsfilm dreht, schleicht sich Andy an den Augenzeugen heran, dessen persönliche Leidensgeschichte verfilmt wird, und versucht ihn mit Gutscheinen zu bestechen, damit er ihm eine Sprechrolle besorgt. Vor Ross Kemp allerdings beginnt sich Andy ein wenig zu fürchten. Der Historienfilm ist für ihn frustrierend, da seine Auftritte herausgeschnitten werden und Kemp ihm gleichzeitig zu vermitteln versucht, was für ein harter Kerl er ist. Etwas frivoler wird es mit Kate Winslet als Nonne in einem Film über den Zweiten Weltkrieg. Da Maggie einen Freund hat, der gerne am Telefon schmutzige Dinge sagt, gibt ihr Kate einige Tipps, setzt sich damit aber selbst in die Nesseln.
Eher widerwillig nimmt Andy die Rolle in einem Theaterstück als Flaschengeist an. Wenigstens bekommt er hier Text und niemand kann ihn herausschneiden, doch dafür hat er Les Dennis am Hals. Dieser jammert darüber, dass sein Zenit lange überschritten sei, und wird gleichzeitig von seiner wunderschönen Verlobten betrogen. Wie üblich markiert Samuel L. Jackson den knallharten Typ. Das lässt Maggie allerdings kalt, da sie sich in einen schönen schwarzen Nebendarsteller verguckt hat. Gleichzeitig bekommt Andy mehr ungewollt eine sehr penetrante Männerfreundschaft aufgedrückt. Den Abschluss bildet Patrick Stewart mit einem Shakespeare-Drama. Er hilft Andy dabei, Mut zu fassen und sein selbst geschriebenes Drehbuch weiterzuleiten, das bei der BBC großen Anklang findet.
Die Serie "Extras" ist eine ganz große Ausnahmeerscheinung. Hier spielen die Statisten die Hauptrollen, in Gestalt von Andy Millmann und Maggie Jacobs. Beide sind eher schlichtere Gemüter, die auf die große Chance warten. Dabei stolpern sie jedoch über manches Fettnäpfchen und bringen sich in ihren Versuchen, dennoch heil herauszukommen, noch tiefer in die Misere. Auch die wirklichen Superstars, die in den jeweiligen Folgen auftreten, zeigen ganz große Klasse. Sie zeigen sich von ganz ungewohnten Seiten und kommen dabei dennoch sehr realistisch rüber. Besonders Les Dennis zeigt hier großen Mut in der Rolle.
Doch das wirklich Besondere an dieser Serie sind nicht die berühmten Filmstars, sondern die kleinen alltäglichen Dialoge und Handlungen. Schon die Szenen zwischen Andy und seinem unfähigen Agenten sind Gold wert. Und der Humor ist so böse, so tiefgründig, dass man manchmal zweimal hinsehen und hinhören muss, weil man nicht glauben kann, dass sie so weit gehen. Teilweise rutschen dabei die Witze unter die Gürtellinie, doch niemals vulgär. Dies setzt sich auch bei den großzügigen Extras fort. Den Zuschauer erwarten hier ein kleines Making-of, herausgeschnittene Szenen, Outtakes und ein Blick hinter die Szenen.
Das ist britischer Humor, wie er sein soll, schwarz, authentisch und so böse, dass dem Zuschauer das Lachen manches Mal im Hals stecken bleibt.