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Der sprechende Kater Findus stellt zu Beginn des Advents seinen "Mitbewohner", den etwas wunderlichen altern Tischler und Erfinder Pettersson, vor ein großes Problem. Denn Findus möchte unbedingt, dass ihn der Weihnachtsmann besucht. Aber Pettersson glaubt nicht so recht an den Weihnachtsmann.
Da Findus sich den Besuch des Weihnachtsmanns so sehr wünscht, beschließt Pettersson, einen automatischen Weihnachtsmann zu bauen, der in der Lage ist, an die Tür zu kommen, diese zu öffnen, ein paar Worte zu sagen, einen Sack abzustellen und wieder zu verschwinden. Doch das ist, wie erwartet, keine ganz leichte Aufgabe, auch nicht für einen Erfinder. Und hinzu kommt, dass Findus nichts davon erfahren darf - Findus, der nicht nur schrecklich neugierig ist, sondern sich auch zunehmend darüber ärgert, dass sich Pettersson nur noch in seiner Werkstatt aufhält und nicht mehr mit ihm spielt. Vorgeblich baut Pettersson eine Scheiteeinwerfmaschine für den Ofen, deren Sinn Findus verständlicherweise nicht so ganz einleuchtet.
Immer wieder kommt es zum Streit zwischen den beiden, doch Pettersson lässt sich nicht aufhalten.
Zwischenzeitlich haben die beiden ein paar sonderbare Begegnungen im Wald. So trifft Findus einen Briefträger, der eigentlich gar keine Briefe austrägt, sondern lieber zaubert, und sich selbst wegzaubern kann. Ein fliegender Händler kommt vorbei und hat seltsamerweise alles im Angebot, was Pettersson gerade so dringend benötigt. Als sich Pettersson und Findus beim Christbaumholen im Wald verirren, hat der eigenartige Briefträger noch einen Auftritt.
Und dann wird es Weihnachten. Petterssons Automat ist fertig. Aber diese Geschichte wäre kein echtes Pettersson-und-Findus-Abenteuer, wenn nicht alles ganz anders käme, als Pettersson es sich überlegt hat.
Fröhlich und einfühlsam, dabei voller Spannung erzählt, ist diese Geschichte ein wirklicher Höhepunkt für die Vorweihnachtszeit, ob Grundschulkinder sie nun selbst lesen oder Jüngere sie sich vorlesen lassen.
Findus, der sprechende Kater, erinnert in vielem an ein Kind und ist ein echter Sympathieträger, mit dem sich die Leser gut identifizieren können. Neugierig, verspielt, ein bisschen frech und manchmal ziemlich trotzig tritt der kleine Kater auf und präsentiert sich auf seine Weise so warmherzig wie Pettersson, der zwar auf seine Nachbarn ziemlich verschroben und einzelgängerisch wirkt, manchmal auch total verrückt, wenn er wieder über einer genialen Erfindung brütet, in Wirklichkeit aber sehr liebevoll ist und seinem Kater jeden Wunsch von den Augen abliest. Die beiden leben in einer für Kinder sehr attraktiven Unordnung, die auch auf den Bildern malerisch herüberkommt.
Das Buch enthält zahlreiche fröhliche Illustrationen, die Petterssons und Findus kleine, wundersame Welt bestens wiedergeben. Es macht Spaß, sich in die Details zu vertiefen und hier und da ein seltsames kleines Wesen oder einen witzigen Gegenstand zu entdecken, der sich scheinbar zufällig hineingeschlichen hat. Die beiden Protagonisten werden ausdrucksvoll porträtiert.
Ganz sicher ist es am Ende nicht, ob der Weihnachtsmann nun wirklich existiert - doch erwecken die Vorkommnisse ganz den Eindruck, zumal es ja schon in der Vorweihnachtszeit rund um Petterssons und Findus Heim recht zauberisch zugegangen ist und ab und an vielleicht himmlische Wesen ihre Finger im Spiel hatten. Das Übersinnliche wirkt in dieser Geschichte kein bisschen an den Haaren herbeigezogen, so selbstverständlich treten der sonderbare Briefträger, der unerwartet hereinschneiende Händler und die anderen seltsamen Gesellen auf, die das Buch bevölkern. Pettersson und Findus nehmen sie trotz ihrer Verwunderung einfach hin.
Liebevoll und sympathisch hat Sven Nordqvist diese originelle Advents- und Weihnachtsgeschichte konzipiert. Es bereitet Vergnügen, sie zu lesen und auch, das sei Eltern versichert, sie vorzulesen.