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 Dreamland Grusel, Folge 4: Der Freak von Soho


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


In London regiert der Schrecken. Ein kleinwüchsiger, verwachsener Killer geht um und mordet wahllos hübsche, junge Frauen. Der Schriftsteller Bernard Todd, der mit seinem neuesten Roman "Der Freak von Soho" einen Bestseller landete, ist starr vor Grauen, als er herausfindet, dass die Mordopfer dieselben Namen trugen wie die toten Frauen in seinem Buch und auf genau die gleich Art und Weise ums Leben kamen. Hat Todd durch das Schreiben ein Wesen erschaffen, wie es grauenhafter nicht sein kann?

Die vierte Folge der Dreamland Grusel-Reihe basiert auf einem Roman des Tony Ballard-Autors A.F.Morland, der sich schon für die Geschichte verantwortlich zeigte, nach der die zweite Folge vertont wurde. Gerade in seinen frühen Werken, die keinen festen Serienhelden hatten, entfaltete Morland alias Fritz Tenkrat häufig eine enorme Kreativität und man konnte sich nie sicher sein, ob die Protagonisten das Abenteuer heil überstehen.

In "Der Freak von Soho" beschäftigt sich Tenkrat mit einem beliebten Thema des Horror-Romans, das er selbst immer wieder in seine Geschichten mit einfließen ließ, schien es ihn doch selbst sehr beschäftigt zu haben. Was passiert, wenn imaginäre Schöpfungen zum Leben erwachen und ein gefährliches Eigenleben zu führen beginnen?
Ein wenig verschenkt ist leider das Finale, welches allzu Heftromantypisch daher kommt und äußerst vorhersehbar ist. Dieses kleine Manko wird aber durch einen sehr schönen Epilog wett gemacht.
Dass die Charaktere Morlands meistens austauschbar und oberflächlich sind, tut dem Hörspaß keinen Abbruch, denn die Sprecher geben sich sichtlich Mühe ihre Rollen authentisch und glaubhaft zu verkörpern. Als Erzähler fungiert wie immer Christian Rode, während der Held der Geschichte dieses Mal von Henry "Iwan Kunaritschew" König gesprochen wird, der seinen Part sehr eindringlich spielt. Ihm zur Seite steht Miriam Seibert als Todds Frau Tina. Den Bösewicht mimt Joschi Hajek, der ein besonderes Talent für die sprachliche Darstellung eines echten Freaks zu haben scheint. Ebenfalls mit von der Partie ist die Hörspiel-Ikone Konrad Halver, der einen erstklassigen Job als Inspektor Elia Brooks macht. Ebenfalls hören lassen können sich die vielen Gaststars dieses Hörspiels. Das wären zum einen die Europa-Veteranen Heidi Schaffrath und Andreas von der Meden, die schon in unzähligen Hörspielproduktionen, auch gemeinsam, vor dem Mikro standen. Zum anderen wäre noch der Comedian Bernhard Hoecker zu nennen, der ebenfalls ein begnadeter Sprecher ist und keinesfalls nur Faxen im Sinn hat. Die Musik stammt dieses mal nicht nur von Tom Steinbrecher, sondern auch von Mario Cuneo und fängt die Stimmung des Hörspiels hervorragend ein. Als kleinen Bonus gibt es im Anschluss an das Hörspiel ein sehr interessantes Interview mit dem Dreamland-Vorstandsmitglied Claudio Vorlauf, der unter anderem darüber plaudert, wie man vom Fan zum Produzenten wird.

Das Cover von Daniel Theilen zeigt den Freak von Soho in all seiner dämonisch-irren Präsenz. Durch den eigenwilligen Stil, der sich an die legendäre "Gruselserie" von H.G. Francis anlehnt, und die düstere Farbgebung, wirkt das Motiv an sich schon sehr schaurig.

Fazit:
Der "Freak" ist eine klassische Horror-Geschichte, wie sie für den Heftroman der 70er und 80er Jahre typisch war. Eine einfach strukturierte, aber sehr unterhaltsame Story, welche durch die fantastischen Sprecher noch aufgewertet wird. Hier zeigt sich die Vielfalt der Reihe. War der Horror in Folge 3 eher subtiler Natur, so setzen die Macher im vorliegenden Hörspiel auf vordergründige, plakative Schreckensszenarien.

Florian Hilleberg



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Juni 2006 | FSK: 16 | ISBN: 9783939066538 | Laufzeit: 77 Minuten | Preis: 8,95 Euro

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