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Kalligraphie ist die Kunst des schönen Schreibens und wird als solche seit vielen Generationen gelehrt. Auch wenn heute kaum noch jemand mit dem Federkiel schreibt, wo es doch Kugelschreiber oder Füllfederhalter gibt, ist die Kalligraphie immer noch ein beliebtes Hobby.
Im Bassermann-Verlag erschien ein passendes Buch zum Erlernen des Schönschreibens, das zudem auch noch verschiedene Schreibwerkzeuge für die Kalligraphie bietet.
Zunächst werden die Werkzeuge des Kalligraphen vorgestellt und es wird erläutert, wie man diese pflegt. Auch auf des richtige Papier und Farben geht die Autorin ein, zudem beschreibt sie, wie man eine Bambusfeder herstellt. Es folgt eine Einführung in die Grundzüge der Bandzugfeder mit vielen Schautafeln, die die Linienführung verdeutlichen. Um Gefühl und Bewusstsein für das Schreiben mit der Feder zu bekommen, hält die Autorin ihre Schüler daraufhin an, Buchstaben der Schriftart Antiqua zu üben. Auch hier wird wieder anhand von Abbildungen gezeigt, wie die Strichführung aussehen sollte, es werden Tipps und Kniffe gegeben, wobei auch auf einzelne Buchstaben besonders eingegangen wird. Es folgen Anleitungen und Beispiele zum Schreiben von humanistischen Kursiven und Schwungkursiven, auch die gebrochene Schrift und Fraktur werden dargestellt.
Christine Hartmann hat schon viele Kalligraphie-Lehrbücher verfasst, die längst zu Klassikern avanciert sind. Auch das hier vorliegende erschien schon in mehreren Auflagen. Es ist ideal für Einsteiger, besonders weil es sich nicht mit umständlichen Erklärungen aufhält, sondern jeden noch so kleinen Schritt grafisch darstellt, den Leser dadurch an die Hand nimmt und sicher durch die verschiedenen Schriftarten führt. Nebenher finden sich auch immer wieder kleine Informationen zu den Materialien, mit denen man arbeitet, den Techniken und der Geschichte der Kalligraphie. Der Aufbau des Buches ist gut gewählt, von relativ einfachen Typographien geht die Autorin aus und steigert dann den Schwierigkeitsgrad. Wer besonders talentiert ist oder schon Erfahrung mit der Kalligraphie hat, muss sich nicht an die vorgegebene Reihenfolge halten - aber für Fortgeschrittene eignet sich das Buch ohnehin nicht, sie werden nichts Neues darin finden können. Am Ende des Schönschreibkurses gibt es noch einige "Spielereien", die die Autorin vorschlägt, beispielsweise das "Kritzeln". Hierbei ist schön, sich nicht sklavisch an eine bestimmte Strichfolge halten zu müssen, sondern die Feder einmal frei über das Papier fliegen zu lassen.
"Kalligraphie - Die Kunst des schönen Schreibens" ist ein gelungenes Buch, das auf sehr anschauliche und einfache Weise die Grundtechniken dieser Kunst vermittelt. Laien auf dem Gebiet können nützliches Wissen daraus ziehen und den sicheren Umgang mit Feder und Schriften erlernen, Fortgeschrittene werden größtenteils nur Bekanntes lesen und sehen.