Gesamt |
|
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Nach dem Kampf bei der Mühle zieht die Gruppe um die Magierin Chandra weiter durch die Wildermark. Der Kristall von Al'Zul befindet sich noch in ihren Händen, doch nun gibt es einen toten Reisegefährten zu beklagen. Den Halbelfen Elon dagegen plagen noch ganz andere Sorgen. Denn er hegt gegenüber seinen Gefährten ein Geheimnis, das die ganze Mission zu gefährden droht.
Mit "Am Abgrund" ist nun der vierte Teil der DSA-Novellenreihe "Der Kristall von Al'Zul" erschienen. Autor dieses Bandes ist Gernot Vallendar, bei dem es sich entweder um eine Neuentdeckung der DSA-Redaktion handelt, oder -was in Anbetracht der bisherigen Autoren wahrscheinlicher ist - dessen Name ein Pseudonym ist, hinter dem sich ein bekannterer DSA-Autor verbirgt. Zumindest kann er mit solider Kenntnis des aventurischen Hintergrundes überzeugen. Auch sein Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. In anbetracht dessen, dass es sich bei dem Protagonisten dieses Bandes um einen Halbelf handelt, ist dies eine sehr positive Überraschung. Sind doch gerade Geschichten aus elfischer oder zumindest halbelfischer Sichtweise sicher keine leichte Übung. Vallendar gelingt es trotz dem sehr eingeschränkten Platz, seinem Erzähler Elon neue sympathische Charakterzüge zu verleihen. Auch die innere Zerrissenheit eines Halbelfen kommt auf dem knappen Platz gut zur Geltung.
Das Titelbild stammt erneut von Arndt Drechsler und fügt sich demzufolge gut in die Reihe "Der Kristall von Al'Zul" ein. Lediglich beim Gesicht Elons hätte der Künstler etwas weniger Schminkeffekte verwenden können - so erscheint Elon doch mehr als androgyner Goth denn als Halbelf.
"Der Kristall von Al'Zul" ist eine schön zu lesende Geschichte aus dem gegenwärtigen Aventurien und könnte eigentlich vorbehaltlos weiterempfohlen werden, wenn nicht - wie schon bei den Rezensionen zu den vorangegangenen Bänden angesprochen - der Preis wäre. Fünf Euro für ein Heft von gerade einmal 60 Seiten ist eindeutig zuviel, denn bei der fünfteiligen Novellenreihe kommt man somit auf 25 Euro für knapp 300 Seiten. Deshalb das Fazit: Eine schöne Geschichte in ungünstiger Verkaufsform. Wer warten kann, bis die fünf Novellen als günstigerer Sammelband aufgelegt werden, sollte dies tun.
Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH,
www.fanpro.com und
www.f-shop.de