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Uddiyana ist ein vom Bürgerkrieg gezeichnetes Land. Die Menschen haben jegliche Hoffnung auf Frieden und Wohlstand verloren und blicken in eine erschreckend trostlose Zukunft. Die Schutztruppen der Vereinten Nationen (UN) müssen dem Elend weitgehend machtlos zuschauen und schaffen es nicht, die verfahrene Situation unter Kontrolle zu bringen. Durch einen glücklichen Zufall gelingt der relativ unerfahrenen Fotojournalistin Saeko Shirasu eine symbolträchtige Aufnahme. Die blau-weiße UN-Flagge weht, getrieben von einem sommerlichen Lüftchen, vor dem Nationaldenkmal. Hierfür sind UN-Soldaten, aber auch engagierte Bürger verantwortlich. Dieses einmalige Foto bringt Bewegung in die festgefahren geglaubten Friedensverhandlungen. Doch kurz vor dem Inkrafttreten des Friedensvertrages stehlen Extremisten die mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Flagge. Eilig wird ein SDC (Special Development Command) mit dem heiklen Auftrag der Wiederbeschaffung beauftragt. Saeko soll dieses Einsatzteam, das mit einem HAVWC (High Agility Versatile Weapon Carrier) ausgestattet ist, begleiten und seine Arbeit medienwirksam dokumentieren. Doch der Auftrag birgt eine Vielzahl von Gefahren ...
FLAG ist eine klassische "Mech"-Serie, das heißt, es kommen schwer gepanzerte und bewaffnete Kampfroboter in der Handlung vor. Doch hier handelt es sich nicht in erster Linie um futuristische Kampfmaschinen, die aufeinander losgelassen werden. Nein, die Mechs werden als eine Weiterentwicklung bestehender Rüstungsprojekte in die Geschichte integriert. Das realistische Setting wird insbesondere durch die ungewöhnliche Erzählweise unterstrichen. Der Zuschauer bekommt die Handlung nicht wie sonst üblich mit einer Mischung aus Bild und Ton serviert, sondern stattdessen bestehen die einzelnen Episoden aus Videomitschnitten, Interviews, Fotoaufnahmen und vielen anderen kleinen Schnipseln, die zusammen ein großes Ganzes ergeben. Diese Erzählweise erinnert gelegentlich an eine Dokusoap, ein Umstand, der wohl nicht ganz unbeabsichtigt ist.
Auf der DVD sind die ersten fünf Folgen der auf dreizehn Folgen konzipierten Serie rund um die mächtigen HAVWC und die aufstrebende Krisenreporterin. Eine Folge dauert circa 24 Minuten, darin enthalten sind jedoch pro Folge auch noch der Vorspann, ein kurzer Rückblick und der Abspann. Die grafische Umsetzung ist sehr gelungen, wenngleich die Landschaft den Zuschauer nur selten fesseln kann. Gerade im Bereich der Darstellung des Kampfgerätes wäre sicherlich noch mehr möglich gewesen. Man kann dem Anime aber die Liebe zum Detail anmerken und schon frühzeitig erkennen, dass die Zeichner viele Kleinigkeiten implementiert haben. Blendeffekte, verschiedene Kameramodi und viele andere fotorealistische Animationen runden das Gesamtbild ab.
Der Animefan hat die Wahl zwischen der deutschen Audiospur oder dem Originalton. Optional können auch noch deutsche Untertitel dazugeschaltet werden. Extras sucht der Käufer leider vergeblich, neben den obligatorischen Trailern befindet sich lediglich weiteres Werbematerial auf dem Silberling. Ein Making-of, Audiokommentare oder vergleichbar beliebte Gimmicks sind nicht zu finden.
Die ausgeklügelte Präsentation der Geschichte, die im Grunde genommen nicht wahnsinnig innovativ ist, macht "FLAG Volume 1" zu einem sehenswerten Anime-Erlebnis. Leider wurde an der Ausstattung der DVD gespart, sodass sich Fans dieser Serie leider nicht über Extras freuen können. Es bleibt abzuwarten, ob "FLAG Volume 2" nahtlos und auf gleichem Niveau an den Vorgänger anschließen kann - und ob bei der zweiten Ausgabe ein paar sehenswerte Extras untergebracht wurden.