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Es gibt eine ganze Menge Länder und Staaten auf der Welt, von vielen hat man - dank mangelnder Kriege oder sportlicher Großerfolge - noch nie gehört. Hier schafft "Wills Weltordnung" endlich Überblick: Alle Staaten der Welt, alphabetisch geordnet, werden hier vorgestellt.
Bevor es mit den Staatenbeschreibungen losgeht, findet sich zuerst eine kurze Einleitung im Buch, danach folgt "Wills Weltrangliste". Diese Rangliste zeigt, auf welchem Rang welches Land im internationalen Vergleich liegt. Die einzelnen Punkte verteilen sich auf die größten sportlichen Erfolge, größte Fehler und ähnlich herausragende Eigenschaften eines Landes.
Nach dieser Rangliste und ein paar Weltkarten beginnt die Übersicht mit "Afghanistan". Allen Ländern werden zunächst ein paar Eckdaten zugeordnet. Die Lage ist in einem kleinen Bild dargestellt, ebenso die Landesflagge (die man - dank passender Nummerierung - selbst ausmalen kann, frei nach dem "Malen nach Zahlen"-Prinzip), dann folgen der offizielle Name, die Hauptstadt, die Bevölkerungszahl, die Währungseinheit und die Größe. Nach diesen groben Daten beginnt die detailliertere Beschreibung. Allen Ländern gemeinsam ist der Punkt "Komplette Geschichte". Hier wird in wenigen Zeilen die Geschichte des Landes abgehandelt, so dass man auf jeden Fall eine ungefähre Ahnung über wichtige Kriege, Eroberungen und sonstige Veränderungen hat.
Die nun folgenden Punkte sind nicht einheitlich, vielmehr werden die Besonderheiten des jeweiligen Staates gezeigt, egal, ob das nun ein häufiger Flaggenwechsel, eine überragende Leistung, eine traurige Wahrheit, Geschenke an die Welt oder ein Reiseziel ist. Gemeinsam ist den Länderbeschreibungen dann wieder ein Auszug aus der Nationalhymne. Für all diese Punkte kriegt der Staat Punkte, diese Punkte werden addiert und führen dann zur schon erwähnten Weltrangliste.
Nachdem mit "Zypern" das letzte reguläre Land beschrieben ist, folgt noch ein kurzes Kapitel mit kleinen Übersichten über die so genannten "Nicht-Länder": Gebiete, die eigentlich zu einem anderen Land gehören, aber doch gewissermaßen autonom sind. Danach gibt es noch ein paar Übersichten, zum Beispiel "Mieseste ehemalige Achsenmächte" und "Beste kommunistische Länder".
Der, der sich wirklich in der Welt auskennt, ist nicht unbedingt der, der schon alles gesehen hat, sondern der, der dieses Buch gelesen hat. Auf so engem Raum so viel kompaktes Wissen, das gibt es nicht oft. Dixe Wills Weltordnung ist herrlich komisch zu lesen, bisweilen unkorrekt, manchmal erschütternd, aber immer äußerst amüsant. Dazu tragen vor allem die vielen kleinen Zwischenkommentare bei.
Nur die Weltrangliste ist etwas unfair. Nach dieser liegen die Niederlande auf dem ersten Platz. Aber natürlich, ein Land, dass in den Kategorien "Überragende Leistung", "Made in Holland", "Angeberwissen" und "Geschenke an die Welt" bewertet wird, schneidet besser ab als eines, bei dem beispielsweise "Traurige Wahrheit" oder "Sollte man meiden" den Schnitt verderben. Aber diese kleine Ungerechtigkeit reicht nicht, um den Spaß beim Lesen zu verderben.
Bei allem Spaß kommt aber auch das Lernen nicht zu kurz; so viele eigentlich unnütze Fakten, die aber immer mal ganz praktisch sein können, über Länder findet man nirgendwo sonst versammelt.
"Wills Weltordnung" ist ideal für alle, die die Welt lieber vom heimischen Sofa aus entdecken oder aber für die, die vorhaben, in eines dieser Länder aufzubrechen und sich darüber klar werden wollen, was sie erwartet. Möglicherweise ändern diese nach der Lektüre ihre Reisepläne wieder und entdecken doch lieber vom Sofa aus?