Vor zwanzig Jahren erschien ein Dämon im Zimmer des zweijährigen Sam Winchester. Seine Mutter bemerkte das Eindringen und musste dafür mit dem Leben bezahlen. Zusätzlich verlor Familie Winchester noch ihr Haus in einem Feuer, das der Dämon auslöste.
Für die Hinterbliebenen, John Winchester und seine Söhne Dean und Sam, war dies ein Wendepunkt in ihrem Leben. Von nun an galt all ihr Streben nur noch einem Ziel: den Dämon zu finden, der Mary Winchester ermordet hatte, und ihn zu töten. So wurde aus ihnen eine Gruppe von Dämonenjägern - bis Sam, der jüngste Spross, sich für ein normales Leben entschied, aufs College ging und begann, Jura zu studieren. Aber einem Leben voller Dämonen und anderen Monstern kann man nicht so einfach entkommen ...
Nachdem sie gut zwei Jahre kein Wort mehr miteinander gesprochen haben, steht Dean plötzlich in Sams Wohnung und bittet seinen Bruder um Hilfe: Ihr Vater ist verschwunden und alleine kann Dean ihn nicht finden. Widerwillig stimmt Sam zu, seinem Bruder für ein Wochenende bei der Suche zu helfen - ohne zu ahnen, dass er danach nie wieder zurück in sein altes Leben können wird.

Supernatural ist eine Mysterie-Serie aus den USA, die sich inzwischen eine Reiher treuer Fans verdient hat. Die Mischung aus Buffy und Akte X, zusammen mit den Reisen der Brüder quer durchs Land, bietet ein stimmiges Konzept. Und wie so oft bei erfolgreichen Serien folgt auch bei Supernatural der Schritt vom Fernsehschirm in die Bücherregale. "Die Dämonenjäger" ist das erste Buch der Reihe. Dabei handelt es sich um eine Wiedergabe der ersten vier Folgen der Serie. Der Leser kann so noch einmal erleben, wie die Familie Winchester zu dem wurde, was sie ist, und wie Sam wieder in dieses Leben auf der ewigen Jagd nach übernatürlichen Wesen gezogen wird.
Da auf gut dreihundert Seiten vier Geschichten erzählt werden, ist klar, dass keine der Handlungen zu komplex oder umfangreich sein kann. Trotzdem sind die einzelnen Folgen unterhaltsam und spannend und haben die eine oder andere nette Wendung. Interessant ist dabei auch die Verwendung von modernen Mythen oder Ängsten, die Menschen so haben, wie Monster in den Wäldern oder die Flugangst.

Neben der Kürze der Geschichten wäre noch die mangelnde Detailfülle zu bemängeln, die zwar nicht die Handlung behindert, aber doch bei der Lektüre auffällt. Sam und Dean werden praktisch gar nicht beschrieben. Wenn man wissen will, wie die beiden aussehen, ist man auf die Fotos in der Mitte des Buches angewiesen. Aber auch die Handlungsorte oder andere Personen werden eher beiläufig erwähnt. Wer die Serie aus dem Fernsehen kennt - und sei es nur flüchtig -, ist klar im Vorteil.
Wirklich gruselig sind die einzelnen Geschichte auch nicht, auch wenn es um Rachegeister oder Dämonen geht. Dafür sind die Fälle spannend geschrieben und man legt das Buch nur ungern aus der Hand.
Dies könnte natürlich auch den beiden Hauptpersonen geschuldet sein, die ein interessantes Paar abgeben und sich gut ergänzen. Die lockeren Sprüche kommen zwar im Fernsehen besser rüber, trotzdem können die Brüder auch im Buch brenzlige Situationen gut auflockern - oder eben dafür sorgen, dass die ewig gleichen Handlungsabläufe der einzelnen Geschichten doch etwas variieren.

Für Fans der Serie ist das Buch ein Muss. Wer die Serie nicht wirklich kennt, aber die Bücher gerne lesen möchte, der bekommt hier die Anfänge und ein paar wichtige Erklärungen geliefert.