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Auch die zehnte TKKG-Sammelbox beinhaltet wieder drei Folgen der bekannten Jugendserie, diesmal die Folgen 28 bis 30:
"Verrat im Höllental"
Ganove Lohmann plant ein ganz großes Ding: Er will einen Tanklaster entführen und dann Lösegeld von der Firma erpressen, doch vorher überfällt er einen kleinen Laden in einer Stadt, in der seit etlichen Jahren nicht mehr war. Während des Überfalls trifft Lohmann auf seine Tochter - welche er nie zuvor gesehen hat und auch nicht weiß, dass er eine hat - und auch die hat es als Kunstfälscherin faustdick hinter den Ohren. TKKG werden in diese Geschichte hineingezogen und erleben einige Überraschungen, denn scheinbar laufen hier gleichzeitig mehrere Verbrechen.
Ganz großes Kino - leider im negativen Sinne. Etliche Handlungsstränge laufen ineinander und in jedem gibt es haarsträubende Aktionen, die einem vor dem CD-Player schier verzweifeln lassen. So besuchen TKKG zum Beispiel ihren Lehrer, dem Tarzan aus Versehen den Arm beim Judo gebrochen hat, und dieser erzählt, dass er seinen Vater belogen hat. Statt Bildern hat er sich mit dem Geld seines Vaters einen Porsche gekauft. Sein Vater will in einer Stunde vorbeikommen - nun ist guter Rat teuer. Tarzan schlägt vor, in die Wohnung der Nachbarin (der Kunstfälscherin - was TKKG bis dato aber noch nicht wissen) einzubrechen und sich die Bilder für den Besuch des Vaters "auszuleihen" und dieser stimmt dem ganzen auch noch zu. Muss man dazu noch etwas sagen?
Auch die Aktion, bei der Lohmann den Laden überfällt und die Frau mit einer Waffe bedroht, rutscht ins Skurrile, denn als Lohmann hustet, sorgt sich die Frau um den Verbrecher und so kommen die beiden ins Gespräch - selten dämlich. Wenn am Ende auch noch die Tochter den Vater übers Ohr hauen will, ist es eh vorbei mit der Geschichte. Eins bleibt bei der Folge für immer in Erinnerung, ein Kultspruch: "Ich bin deine Tochter, Vater!".
"Hundediebe kennen keine Gnade"
TKKG finden einen entlaufenen Hund und bringen ihn einer alten Dame zurück. Diese faselt etwas davon, dass sie froh ist, dass sie den Hund nach der Zahlung des Lösegelds wiederbekommt. TKKG verstehen die Welt nicht mehr und so lassen sie sich einweihen. Scheinbar rufen zwei Ganoven bei den Leuten an, welche in der Zeitung inserieren, dass ihr Hund entlaufen ist, und fordern eine hohe Belohnung, welche sie auch sofort abholen. Der Clou dabei ist, dass die Ganoven die Hunde nicht einmal gesehen haben, sie kassieren nur das Geld. TKKG setzen sich daran den Ganoven das Handwerk zu legen, doch da entläuft Oscar und wenig später hat auch Gaby einen Anruf der Erpresser. TKKG stellen den Tätern eine Falle ...
Die Folge an sich hat sogar Substanz. Die Ganoven schauen in der Zeitung nach, wer inseriert hat, dass sein Haustier entlaufen ist, und kassieren dann einfach ab. Dreist, aber wenigstens denkbar. Selten dämlich stellt sich Klößchen an, nachdem Oscar entführt wurde und er nicht bemerkt, dass er einen Kampfhund mit Steinchen bewirft, während sie auf die Ganoven warten. Auch die "Informationsbeschaffung" am Bahnhof in typischer Schlägermanier kann nicht wirklich überzeugen - aber trotzdem ist die Folge viel besser als die vorherige und wohl auch die beste in dieser Box.
"Die Mafia kommt zur Geisterstunde"
TKKG trainieren im Fitnessstudio von Werner Strong, einem ehemaligen Lehrer des Internats. So bekommen sie zufällig mit, dass irgendwer Strong zu einer Schutzgeldzahlung zwingen will. Strong geht nicht darauf ein und schon bald steht dem Studiobesitzer ein Anschlag auf seine Einrichtung bevor - ob TKKG diesen verhindern und der Mafia das Handwerk legen können?
Hier geht es nicht besser weiter. Herr Strong - was für ein Name für einen Fitnessstudiobesitzer - wird von einigen Ganoven erpresst und TKKG helfen ihm da raus. Das Cover passt eigentlich nicht zur Handlung, denn die Hämmer werden im Hörspiel zerstört und das Benzin gegen Wasser ausgetauscht, also brennt auch nichts im Studio. Auch das Finale in der Folge ist merkwürdig, denn Strong, dem bei dem nächtlichen Anschlag eigentlich nicht viel kaputt gegangen sein kann, kauft neue Geräte und so werden er und TKKG Zeugen, wie seine Erpresser auch den Laden überfallen, in dem sie gerade die Sportgeräte kaufen. Alles etwas sehr künstlich vernetzt - naja, das passt ins Gesamtbild der Box.
Fazit:
Die zehnte TKKG-Box ist nur etwas für wahre Fans und Sammler. Mehrfachhandlungsstränge ohne Sinn und Verstand gefolgt von den typischen Stereotypen mit einer Prise "Hää?"-Erlebnisse bringen nur den wenigsten Hörern Freude. Dafür muss man schon wirklich TKKG-Fanatiker sein.