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Charles Farmer hat einen großen Traum. Er möchte eines Tages in einer Rakete die Erde verlassen und im Weltraum sein. Doch nachdem er aufgrund des Selbstmordes seines Vaters aus der NASA ausschied, scheint dieser Traum ausgeträumt. Doch Charles hat nicht nur seinen Traum, sondern auch eine Familie, die ihn bei der Erfüllung dieses Wunsches unterstützt. Also wird kurzerhand die Farm zum Weltraumzentrum umgebaut und in der Scheune konstruiert Farmer seine eigene Rakete, die ihn ins All tragen soll.
Erst als er versucht, Raketentreibstoff aufzutreiben, bekommt die amerikanische Regierung Wind davon und versucht herauszufinden, was ein Einzelner mit so viel Treibstoff auf seiner Farm möchte. Auch als Farmer und seine ganze Familie treuherzig erzählen, was es damit auf sich hat, können es die Regierungsbeamten kaum glauben. Stattdessen gibt es eine Untersuchung, ob man Charles überhaupt gestatten kann, sich selbst mit dieser Rakete in den Weltraum zu schießen.
Überraschenderweise bekommt CharlesÂ’ Wunsch viel Unterstützung der einheimischen Bevölkerung und selbst die Medien schalten sich ein, so dass dieser verrückte Space Cowboy bald auf allen Titelseiten prangt. Dies bewahrt ihn jedoch nicht vor den Konsequenzen seiner Bankkredite, die er nicht mehr abbezahlen kann, und so soll die Farm bald gepfändet werden.
"Astronaut Farmer" erzählt die Geschichte eines wagemutigen und manchmal etwas naiven Mannes, der seine Wünsche und Träume trotz aller Widerstände nicht aufgibt. Und hinter ihm steht seine Familie, die ihn sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten liebt und unterstützt, da sie alle von der Kraft dieses Traums zusammengehalten werden. Wegen dieser Botschaft ist der Film, der anfangs mit sehr leisen Tönen startet und in der Mitte einiges an Tempo zulegt, auch ein Film, den man sich mit der ganzen Familie ansehen kann. Auch wenn sich dies wie ein normales, klischeebehaftetes Familienmärchen anhört, gibt es auch sehr emotionale Momente im Film, die keine heile Welt darstellen. Sehr intensiv wird der Konflikt zwischen Farmer und seiner Frau dargestellt, als sie herausfindet, dass die Farm gepfändet werden soll und er seine Kinder aus der Schule geholt hat, weil sie ihm bei seinem Raketenprojekt helfen sollen. Auch wenn er seinen Wunsch durchaus sehr engstirnig und naiv durchsetzen will, bleibt dennoch für den Zuschauer stets klar, dass die Hauptfigur nicht verrückt ist, sondern sich eben durch keine Hindernisse von ihrem Weg abbringen lässt. Denn wer seine Wünsche vergisst, gibt auf und diese Botschaft vermitteln die überzeugenden Schauspieler so perfekt, dass selbst Bruce Willis in seiner Gastrolle daneben verblasst.
Man kann nicht oft genug träumen und wünschen, denn das treibt die Menschheit an und genau das vermittelt "Astronaut Farmer" in einer schönen und spannenden Geschichte verpackt, die voller bewegender, herzzerreißender Momente und erschlagender Tiefschläge steckt. Ein kleines modernes Märchen über einen Helden, der aufbricht, um sein Glück zu machen. Und wer es Charles Farmer nachtun möchte, der findet auf der DVD nicht nur Outtakes und Interviews, sondern auch ein "How to build a Rocket"-Making-of. Vielleicht gibt es ja dadurch den einen oder anderen Zuschauer, der sich vom Enthusiasmus Farmers anstecken lässt.