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Cattanis Alleingang gegen die organisierte Kriminalität, Runde zwei: Die zweite Staffel von "Allein gegen die Mafia" setzt die Ereignisse aus Season 1 nahtlos fort. Leser, die die erste Staffel noch nicht zu Ende gesehen haben, seien demnach gewarnt: Die folgende Inhaltsangabe enthält Spoiler.
Nach den schrecklichen Ereignissen, in die Corrado (Michele Placido) und seine Familie durch den Kampf gegen die sizilianische Mafia hineingeraten sind, leben die Cattanis zurückgezogen in den Bergen. Dort soll Tochter Paola (Cariddi Nardulli) die furchtbaren Erfahrungen, die sie während ihrer Entführung auf Sizilien durchleben musste, verarbeiten lernen. Doch die andauernden Eheschwierigkeiten zwischen Corrado und seiner Frau Else (Nicole Jamet) haben schlimme Folgen: Als Paola nach einem Streit verwirrt davonläuft, kommt sie durch einen Autounfall ums Leben. Cattani lässt zunächst seiner Trauer freien Lauf und will nichts von den brisanten Informationen wissen, die sein ehemaliger Kollege aus Sizilien hat: Diese sollen Cattani befähigen, die Drahtzieher hinter den kleinen Fischen, die Cattani bei seinem Einsatz fast geschnappt hätte, hinter Gitter zu bringen. Als Cattani merkt, dass ihn die Vergangenheit nicht loslässt, steigt er doch wieder in den Fall ein. Doch zu spät: Sein Co-Comissario ist bereits tot, und auch der Staatsanwalt, der eine zweite Kopie der wichtigen Akten hatte, wurde umgebracht. Cattani kann aber nicht aufgeben und nimmt gemeinsam mit einem Spezialagenten aus Rom die Fährte der Großkriminellen wieder auf
Ein Mann, ein aussichtsloser Kampf: Corrado Cattanis Jagd auf Mafia-Verbrecher geht in der zweiten Staffel weiter. Sizilien dient nicht mehr als Austragungsort, vielmehr sind dieses Mal die großen Haie in der italienischen Hauptstadt Rom an der Reihe. Doch keine Sorge, nicht alles ist anders: Der zwielichtige Anwalt Terrasini und auch Cattanis ehemaliger Mentor Sebastiano Cannito werden in dieser Staffel eine wichtige Rolle spielen. Anfangs kommt alles etwas träge in Fahrt, weil zunächst die Handlung der letzten Folgen von Staffel eins zum Abschluss gebracht werden muss. Als Cattani sich dann endlich motivieren lässt, geht es Schlag auf Schlag: Undercover-Ermittlungen, Ausspionieren von geheimen Treffen, eine Liebelei mit der ebenfalls bereits bekannten Contessa Olga Camastra. Dem von Michele Placido gespielten Einzelkämpfer mit Hang zum ausgeprägten Moralkodex stößt also so einiges zu. Wer den Action-Anteil der ersten Staffel liebte, wird hier vielleicht trotzdem enttäuscht sein: Die Handlung wird hauptsächlich über Gespräche vorangetrieben, wirklich wild wird es höchstens in einer oder zwei Folgen. Der Rest ist anspruchsvolle, realistische und oft einen Tick zu dialoglastige Krimiunterhaltung für Freunde gepflegter, unaufgeregter Ermittlungskost. Die fast schon depressive Hoffnungslosigkeit setzt sich aus den Folgen von Season eins fort, und so ist erneut für Schicksalsschläge und tragische Todesfälle gesorgt, die den Commissario an den Rand des Wahnsinns treiben. Besonders erwähnenswert ist die neue Musikuntermalung von Altmeister Ennio Morricone ("Spiel mir das Lied vom Tod"), die den doch arg minimalistischen Soundtrack der ersten Staffel mehr als würdig ersetzt.
Die DVD-Box von Cine Plus Entertainment/Koch Media enthält wie die Vorgänger-Packung keine Extras. Das Bild ist merklich besser, restauriert wurde trotzdem kaum etwas, sodass weiterhin mit Unschärfen und Kratzern gerechnet werden muss. Der Stereoton ist für eine Fernsehserie aus den 1980er Jahren Standard.
Fazit: Erfolgs-Krimireißer für TV-Nostalgiker und Fans der Reihe - etwas redselig, aber spannend und anspruchsvoll.