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Es gibt Dinge, die wir in unserer Zeit schon fast verlernt haben. Dazu gehören auch die Fähigkeiten Lebensmittel für längere Zeit haltbar zu machen. Sicher kommt da die Frage auf, weshalb dies denn nötig sei, da man alles notwendige in wenigen Minuten im nächsten Supermarkt einkaufen kann. Auch leben wir in so sicheren Zeiten, dass wir nicht wie unsere Eltern ständig für Krisenzeiten einen kleinen Vorrat anlegen müssen. Allerdings sind in den käuflichen Lebensmitteln recht viele Zusatz- Konservierungs- und Geschmacksstoffe enthalten. Deswegen hat ein regelrechter Umkehrtrend stattgefunden. Es wird vermehrt auf frische Zutaten, biologischen Anbau und eventuell sogar auf Eigenanbau Wert gelegt. Da bleibt die Frage, was man mit den reichen Ernten im Herbst anfangen soll.
Für diese Frage bietet das vorliegende Sachbuch eine Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten. Sicher lassen sich nicht alle in einem normalen Haushalt ausführen. Manchmal ist es eine Frage der Lagermöglichkeiten oder vorhandenen Küchenmaschinen. Aber auch mit wenig Einsatz lässt sich ein schöner Vorrat an Obst und Gemüse anlegen, von dem man den Winter über zehren kann. Das Einfrieren gehört durch die in jedem Haushalt vorhandene Tiefkühlschränke zur am weitesten verbreiteten Möglichkeit Lebensmittel haltbar zu machen. Auch das Sterilisieren oder Pasteurisieren kennt man, wenn nicht aus der Praxis von Zuhause, so wenigstens in der Theorie. Getrocknete Früchte zählen auch zu bekannten und beliebten Snacks. Gerade im Winter lassen sich dadurch die benötigten Vitamine aufnehmen, da lediglich das Wasser entzogen wurde, die Vitamine und Nährstoffe allerdings fast noch komplett enthalten sind.
Die Haltbarmachung durch Zucker, Hitze, Alkohol und Säure wird wohl jeder selbst kennen. So lassen sich leckere Marmeladen und Gelees herstellen, raffinierte Rumtöpfe oder eingelegte Gurken oder Paprika, die das Abendessen bereichern. Gerade Personen, die einen eigenen Garten besitzen tragen durch diese Methoden dazu bei, dass von der Erntefülle nichts verloren geht und noch Monate später genossen werden kann. Die Milchsäuregärung ist besonders für die Herstellung von Sauerkraut wichtig. Aber auch andere Lebensmittel lassen sich dadurch konservieren. Salzen, Pökeln oder Räuchern sind eher Konservierungsmethoden für diejenigen, die selbst schlachten oder schlachten lassen. Denn das so erhaltene Fleisch muss gut verarbeitet werden, damit man alles später verwerten kann.
Der Vorstellung der einzelnen Konservierungsmethoden folgt noch ein Kapitel über die grundsätzlichen Bedingungen zum Lagern. Es nützt alles nicht, wenn man Lebensmittel konserviert, diese aber durch ungeeignete Lagermethoden verderben. Auch die Schädlinge, die am häufigsten vorkommen werden vorgestellt. Für jeden einzelnen gibt es besondere Möglichkeiten ihn wieder loszuwerden.
In den einzelnen Kapiteln wird immer zuerst die Wirkungsweise der jeweiligen Methode erklärt. Auch die gesundheitlichen Aspekte, also, welche Vitamine oder Nährstoffe so am besten geschützt werden können, werden nicht vergessen. Anhand der ausführlichen Arbeitsanleitungen lassen sich alle Methoden recht einfach nachvollziehen. Und die vorgestellten Rezepte am Schluss jeden Kapitels bieten eine kleine Auswahl der Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen.
Das Buch selbst ist klar aufgebaut und ermöglicht somit einen raschen Überblick über die vorgestellten Methoden. In einigen Bildern werden die Ergebnisse der Konservierung, bzw. die benötigten Hausgeräte dargestellt. Hier werden leicht verständlich Grundlagen vermittelt. Aber auch Hausfrauen, die selbst schon Erfahrungen mit Konservierungsmethoden wie dem Einkochen von Marmelade gesammelt haben, finden hier noch nützliches Informationen. Gerade die Absätze in denen mögliche Fehler und deren Auswirkungen beschrieben sind, sind extrem lehrreich, da sie einen davor bewahren womöglich verdorbene Lebensmittel zu essen.
Die Aufmachung selbst ist leider nicht mehr ganz aktuell, was eventuell den Kaufanreiz mindern könnte. Dennoch enthält dieses Buch eine große Fülle an Informationen, die sich gut in die Praxis umsetzen lassen. Am meisten werden die Leser davon profitieren, die einen eigenen Garten besitzen oder sich im Herbst wegen der günstigen Preise mit Gemüse und Obst eindecken wollen.