Wilson Cole ist der Protagonist in der jüngsten Serie Mike Resnicks in seinem "Birthright"-Universum. Zwar gilt Cole als Held, aber er hat wegen Insubordination bereits zweimal das Kommando über ein eigenes Schiff verloren. Zur Strafe wird er nun auf die "Theodore Roosevelt" versetzt, ein in die Jahre gekommenes Schlachtschiff, das keiner ernsten Gefahr gewachsen ist. Während im Zentrum des Universums der Krieg zwischen der Republik und der Teroni-Föderation tobt - die genauen Gründe für den Krieg werden (noch) nicht genannt -, findet sich Cole im Randsektor wieder, dem langweiligsten Ort in der ganzen Galaxis.
Das Schiff ist bemannt von Querulanten, die der Raumflotte aus den verschiedensten Gründen unbequem geworden sind: Captain Fujiama, genannt Mount Fuji, dem die Disziplin auf seinem Schiff eigentlich schon völlig egal ist; die Polonoi Podok, die sich strikt an alle Regeln und Formalien hält; Commander Forrice, dem Cole schon früher begegnet und mit dem er befreundet ist; die Sicherheitschefin Sharon Blacksmith, in der er früh eine neue Freundin findet. Der Rest der Mannschaft dröhnt sich vor Langeweile mit Drogen voll.
Doch trotz der abgelegenen Lage schafft es Cole, sich und die "Teddy R", wie das Schiff "liebevoll" genannt wird, in Gefahr zu bringen - und muss am Ende das schlimmste Mittel anwenden, das ihm zur Verfügung steht: Meuterei ...

Mike Resnick hat mit dem "Birthright"-Universum eine ausgedehnte und detaillierte Phantasiewelt erschaffen. Obwohl er bereits zahlreiche Veröffentlichungen daraus vorliegen hat, ist ihm mit "Wilson Cole: Die Meuterer" ein weiterer Glücksgriff gelungen. Das Buch ist nur das erste einer Reihe von momentan sechs Büchern: zwei davon sind bereits erschienen, "Die Meuterer" und "Piraten" (demnächst auch bei Bastei-Lübbe erhältlich), ein weiteres wird gerade gedruckt, die restlichen drei sind jedoch bereits an den Verleger verkauft und werden im Laufe des nächsten Jahres erscheinen.
Resnick bietet alles, was einen guten Science-Fiction-Roman ausmacht: eine interessante Geschichte; ein wundervoll ausgearbeitetes Universum, das Lust auf mehr weckt; abgerundete Charaktere, die ihre Eigenheiten haben. Seine Schreibe, sehr gut übersetzt von Thomas Schichtel, lässt sich gut lesen und der Spannungsbogen wird sehr gut ausgeführt: Als Leser fiebert man mit Cole mit, ist mitunter aber auch von dessen Handlungen verwirrt, denn nicht alle Gedankengänge Coles kann der Leser mitverfolgen. Dem Lesespaß tut das aber keinen Abbruch.
Auch der Humor ist gut gelungen - die Witze sind nicht platt, sondern durchaus auch mal sehr sarkastisch und ironisch geraten, das gibt dem Buch aber einen gewissen Esprit.

Ein Buch, das sich gut für alle Science-Fiction-Fans eignet, die auf Humor und Spannung zugleich stehen - absolut zu empfehlen!