Gesamt |
|
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Fast jeder kennt den allseits gefürchteten Jojo-Effekt. Nimmt man endlich mal ein paar Kilo ab, sind sie nach der Diät gleich wieder drauf und meistens noch ein paar mehr dazu. Daher raten sehr viele Ernährungswissenschaftler, die Finger von Diäten zu lassen und stattdessen die Ernährung umzustellen. Sven-David Müller stellt in diesem Buch das Prinzip der "Kalorienkiller" mit einigen Rezepten vor. Das Prinzip basiert darauf, dem Heißhunger keine Chance zu geben, sich dafür ausgewogen zu ernähren und den Stoffwechsel anzuregen.
Nach einem Vorwort ist das Buch in zwei große Bereiche unterteilt. Im ersten Bereich wird das Prinzip der Kalorienkiller ausführlich erklärt, im zweiten Bereich findet man dann über 140 Rezepte mit den Kalorienkillern. Der erste Bereich beginnt mit einigen Abschnitten, warum Übergewicht heutzutage so weit verbreitet ist und wie man Übergewicht bestimmt. Danach wird auf das verlockende Konzept eingegangen, dass man essen soll, um die Pfunde zu verlieren. Es folgen detaillierte Vorstellungen der wichtigsten Kalorienkiller sowie drei Wochenpläne.
Die Rezepte beginnen mit Frühstücksideen. Darauf folgen herzhafte Brotaufstriche, pikante Suppen, Powersalate, vegetarische Gerichte und Rezepte mit Fisch und Fleisch. Außerdem gibt es spezielle Rezepte für das Abendessen, die süßen Momente, Kuchen, Torten und ähnliches sowie Getränke. Am Ende des Buches befinden sich eine Tabelle zur Energiedichte sowie ein Überblick über die Kalorienkiller und ihre Wirkungen. Außerdem erhält man noch weitere Adressen und Literaturtipps.
Das Prinzip der Kalorienkiller ist einfach und verlockend. Man soll darauf achten, gewisse Dinge zu essen, die eine längere Sättigung hervorrufen, den Stoffwechsel anregen und Heißhungerattacken verhindern. Natürlich ist dies im Buch ausführlicher erklärt, doch das Grundprinzip hört sich sehr gut an. Allerdings wird man bereits bei den Erklärungen zu den Kalorienkillern oftmals stutzig. Immer wieder erfolgt der Hinweis des Autors, dass man auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen soll, es schade bestimmt nicht und man bekomme die nötigen Nährstoffe. Vor allem der Absatz, der sich dann vollkommen diesen Mitteln widmet, liest sich erschreckend, soll doch die Einnahme von Präparaten, die zusammengenommen sieben bestimmte Nährstoffe enthalten, sinnvoll sein. Vielleicht sollte man dem Leser mit Gewichts- und damit auch Ernährungsproblemen eher zu einer gesunden Ernährung raten, anstatt ihm auch noch zu raten, sich mit Präparaten vollzustopfen.
Weiter geht es mit den Ernährungsplänen. Ein strikter Plan sei es nicht, man könne ja auch das Abendessen um 10 Uhr morgens essen und das Mittagessen abends oder wie man möchte. Okay, es stehen keine Uhrzeiten dabei, strikt ist er dennoch. Der Gau jedoch ist, dass dieser Plan dem widerspricht, was der Autor selbst vorher so anpreist: nicht hungern und kontrolliert abnehmen. Also wenn das einen Diätplan mit gerade einmal 1000 Kalorien pro Tag und einem Gewichtsverlust von einem Kilogramm pro Woche - natürlich fehlt auch nicht der Hinweis, dass man dies mit Sport beschleunigen kann - nach sich zieht, lässt der Jojo-Effekt nicht lange auf sich warten und Hunger hat man aufgrund der drastischen Reduzierung auch.
Nun hat man nach diesen Plänen eigentlich keine Lust mehr, sich die Rezepte anzuschauen. Macht man es trotzdem und ignoriert, dass kaum ein Rezept eine Fotografie hat, ist man positiv überrascht. Die Rezepte sind gut, leicht zuzubereiten und haben durch die Bank recht wenige Kalorien. Außerdem ist es vorteilhaft, dass die Zutaten für zwei anstatt wie üblich vier Personen angegeben sind. Die Erklärungen sind okay, dazu gibt es noch Kalorienangaben sowie Informationen zur Zubereitungszeit und welche Kalorienkiller bei den Rezepten zum Einsatz kommen.
Die Rezepte versöhnen ein bisschen. Jedoch muss man sagen, dass der Autor mit seinen praktischen Ratschlägen dem widerspricht, was er vorher als Vorteil der Kalorienkiller ähnlich wie in einem Werbespot anpreist. Man sollte sich eher auf anderem Wege über Kalorienkiller informieren und sich weitere Meinungen und Informationen holen, denn das Buch bietet keine zuverlässige Grundlage, da es sich schon selbst mehrfach widerspricht.