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Aus Großbritannien ist vor allem Jamie Oliver als Fernsehkoch in Deutschland bekannt. In Großbritannien selbst dagegen ist Gordon Ramsay mindestens genauso bekannt wie Jamie Oliver. Auch im deutschen Fernsehen läuft nun eine Sendung mit dem Sternekoch an. Der Dorling Kindersley Verlag hat passend dazu ein Buch des Sternekochs herausgebracht, in welchem er schnelle Rezepte aus der Sterneküche vorstellt.
Nach dem Inhaltsverzeichnis folgt eine Übersicht über die Rezepte in diesem Buch und eine Einführung des Sternekochs. Daraufhin gibt es eine Übersicht, was alles im Vorratsschrank zu finden sein sollte.
Die Rezepte sind ungewöhnlich sortiert. So bietet Ramsay zu jeder Thematik wie Vorspeise, Salate, Sandwiches, Eierspeisen, Meeresfrüchte und vielen mehr jeweils fünf schnelle Rezepte. Darüber hinaus findet man fünfzehn Zwei- bis Drei-Gänge-Menüs. Am Ende des Buches findet man dann noch einige Rezepte von Basics wie Brühen, Pesto oder Mayonnaise. Neben einigen Dankesworten findet man auch noch ein Rezeptregister.
Zu den Rezepten gehört meist eine kleine Einleitung mit Informationen zu dem Gericht, eine nach Komponenten getrennte Zutatenliste und eine in Abschnitte unterteilte Anleitung zur Zubereitung. Außerdem findet man zu jedem Rezept eine Fotografie des fertigen Gerichts.
Bei den Menüs gibt es neben einer Einleitung einen so genannten Menü-Organizer. Dies ist eine Liste mit Stichpunkten, in welcher Reihenfolge man die Schritte der Rezepte machen soll, um die Gerichte parallel zueinander zu kochen. Dies eignet sich vor allem für diejenigen, die noch nicht so viel Erfahrung in der Küche haben und ihren Freunden dennoch etwas Besonderes präsentieren möchten.
Die Fotografien überzeugen mit wundervollen Einstellungen bei der Fotografie der Hauptzutaten und fertigen Gerichte. Hierbei wird hin und wieder mit der Perspektive und Schärfe gespielt. Außerdem wird bei einigen Fotografien mit kleinen Details gearbeitet, die den Charakter eines Gerichts beziehungsweise Menüs in den Vordergrund rückt. Man merkt deutlich, dass hierbei Profis am Werk waren, die nicht nur ihr Handwerk beherrschen, sondern auch kreativ sind.
Die Rezepte sind gut ausgewählt. Gordon Ramsay überzeugt mit Klassikern und neuen Kreationen, die allesamt relativ einfach und schnell zuzubereiten sind. Hier und da benötigt man mal etwas ausgefallenere Zutaten, das ist jedoch im Vergleich zu anderen Kochbüchern von Sterneköchen noch sehr dezent gehalten. Die Anleitungen sind gut verständlich und leicht nachzukochen, wenn man sich in seiner eigenen Küche auskennt. Leider fehlen bei den Rezepten jedoch Angaben zur Zubereitungszeit und den Nährwerten. Letzteres ist nicht weiter tragisch. Ein Buch, das jedoch mit einer schnellen Sterneküche punkten möchte, sollte die Zubereitungszeiten dazu schreiben.
Leider hat das Buch jedoch auch Punkte, an denen sich die Geschmäcker scheiden. Das Design ist sehr bunt und quadratisch. Es erinnert an das Layout, das vor circa zehn Jahren vielleicht einmal modern war. Für einen Sternekoch ist es nicht elegant genug und die schönen Fotografien gehen in dem Feuerwerk aus Farben unter. Des Weiteren ist die Anordnung der Rezepte sehr gewöhnungsbedürftig. Zum einen gibt es Unterschiede zwischen Vorspeisen und Antipasti, so dass man bei manchen Dingen nicht so genau weiß, wo man es in den Kategorien suchen sollte. Die Idee mit immer fünf Gerichten pro Abschnitt ist ganz nett - warum jedoch nach jeden fünf Gerichten ein Menü folgen muss, das keinen Zusammenhang mit den fünf Rezepten hat, ist dem Leser ein Rätsel. Da bei den Menüs verschiedene Hauptzutaten für die einzelnen Gänge verwendet werden, ist es nicht so einfach möglich, nach einem Fischrezept oder etwas anderem in diesem Buch zu schauen.
Als Fazit kann man sagen, dass die Rezepte gut sind, die Aufmachung und Anordnung jedoch die Qualität der Fotografien schlucken und für ein absolutes Chaos sorgen.