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Die Lage von Michael "Jazz" Simmons, Agent des britischen Secret Service, hat sich nicht entscheidend verbessert. Eher das Gegenteil ist der Fall, bedenkt man, dass er eher unfreiwillig durch das Dimensionstor gehen musste, welches die Forscher der geheimen russischen Einrichtung im Ural öffnen konnten. Die Idee, seinen Gegner Karl Vyotsky vom KGB mit auf die andere Seite zu ziehen, erweist sich dabei als großer Fehler, denn auch mit dem Schrecken einer fremden Welt konfrontiert hält Vyotsky an seinen Überzeugungen fest und bleibt Simmons Feind. So kommt es, wie es kommen muss, und zwischen beiden entbrennt ein Kampf, nach dessen Ende beide Männer getrennte Wege gehen.
Lange bleibt Simmons jedoch nicht allein, denn er trifft auf eine als verschollen gegoltene ESP-Agentin Zeg. Gemeinsam erkunden sie die Welt, die sich zwar völlig von der ihrigen unterscheidet, aber dennoch von Menschen bevölkert wird. Die Frage, die sich die beiden stellen müssen, ist, ob sie eben jenen Menschen trauen können. Schließlich leben diese in Höhlen, halten sich vor den bizarren Kreaturen der Nacht, vor allem vor den Wamphyri, versteckt und müssen jede Chance nutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Wie berechtigt die Bedenken der beiden sind, zeigt sich schon bald und das bringt sie in höchste Gefahr
Die Saga um die Wamphyri geht in eine weitere Runde. Doch wie bereits in Teil sechs angedeutet, konzentriert sich der Plot auch hier auf Michael "Jazz" Simmons, statt auf den eigentlichen Protagonisten Harry Keogh. Schlecht ist dies nicht, denn der relativ neue Charakter belebt die Serie und bringt ein gewisses Flair hinein, welches zuvor fehlte, auch wenn der Agentencharme, den Simmons noch im sechsten Teil verströmte, nicht mehr ganz erreicht wird. Doch dies liegt an den Umständen, denen sich der Protagonist von "Blutlust" ausgesetzt sieht. Denn hier wandelt sich die Serie endgültig zu einem reinen Horror-Werk - modern auch "Dark Fantasy" genannt - und verlässt damit jegliche Agenten-Gefilde. Es geht um die Konfrontation mit bizarren Wesen und um das Überleben in einer fremden Welt; nicht mehr und nicht weniger.
Lumley, der zuvor vieles im Schatten ließ, enthüllt in diesem Teil sehr viel. Fast schon zu viel, möchte man sagen, denn das Geheimnisvolle schwindet, die Fratze des Grauens wird entblößt - und das tut der Serie nur bedingt gut, lebt doch gerade dieses Genre eher von dem Diffusen. Das Unsichtbare, Unbekannte vermag einen größeren Schrecken zu bringen als das widerlichste, schleimigste Monster.
Die vier CDs umfassende Lesung ist spannend und atmosphärisch dicht. Dazu trägt auch der Sprecher Lutz Riedel bei, der den Stoff hervorragend liest und sich keine Patzer erlaubt. Gekonnt trägt er vor, was Lumley zu Papier brachte. Die von LPL gewohnt gute Qualität des Sounds trägt ihr Übriges dazu bei, auch den siebten Teil der Serie zu einem Genuss zu machen.
Fazit: Ein wichtiger Band der Reihe, der zu unterhalten weiß. Ob es Lumley gelingt, die Spannung trotz allem aufrecht zu erhalten, wird sich erst in den folgenden Ausgaben zeigen.