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 Die Chroniken der Zeitenwandler, Band 2: Der schwarze Reiter


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Mit "Der schwarze Reiter" wird die Zeitreise-Trilogie aus der Feder von Linda Buckley-Archer genau dort fortgesetzt, wo der erste Teil beendet wurde. In der Aufregung am Ende der Abenteuer, die Peter und Kate im 18. Jahrhundert bestehen mussten, gelang nur Kate die Rückkehr mit der Zeitreisemaschine. Der zwölfjährige Peter blieb allein im Jahr 1763 zurück, und an seiner Stelle nahm der grausame Teermann seinen Platz in der heutigen Zeit ein. Das führt zu diversen Verwirrungen: Kate setzt nun alles daran, Peter zurückzuholen und ihn aus dem 18. Jahrhundert zu retten. Gemeinsam mit Peters Vater, Mr. Schock, bricht sie zu einer weiteren Zeitreise auf, gegen den Willen der NASA-Wissenschaftler, die die Zeitmaschine am liebsten zerstören möchten. Doch die Einstellungen der Maschine wurden ohne Kates Wissen verstellt, so dass die beiden mitten in den Wirren der französischen Revolution landen - viele Jahre nach Peters unfreiwilliger Ankunft in dem vergangenen Jahrhundert. Was ist aus ihm geworden, und können sie ihn je wiederfinden?
Der Teermann hingegen sieht sich auf einmal mit den Wundern und Schrecken der Moderne konfrontiert. Er landet in einem London, das ihm gleichzeitig bekannt und fremd ist, in dem es kaum noch Armut gibt, in dem es immer taghell ist und in dem alle strahlend weiße Zähne haben. Doch er wäre nicht der Teermann, würde er die Errungenschaften unserer Welt nicht zu seinen Gunsten einsetzen ...

Die Abenteuer von Peter Schock und Kate Dyer gehen weiter - doch diesmal hat sich die Autorin nicht auf Gideon, den charismatischen Beutelschneider und Gentleman aus dem ersten Teil und die gemeinsamen Abenteuer im 18. Jahrhundert konzentriert, sondern sie berichtet vor allem von Kate und dem Teermann. Während Kate ihren Freund Peter retten will, versucht der Teermann, sich in der Moderne zurecht zu finden. Das bringt einige großartige und auch komische Szenen mit sich - etwa wenn der Teermann von einem Hubschrauber gejagt wird oder wenn er die Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts, zum Beispiel kaltes Bier, kennenlernt.
Geschickt hat die Autorin die Zeit der französischen Revolution in ihre Geschichte eingebunden. Das ist spannend und bringt auch einiges an historischem Wissen mit sich, denn es fallen wieder viele Namen von berühmten Personen der damaligen Zeit. Unter anderem werden Kate und Mr. Schock mit dem Physiker Alessandro Volta und dem französischen Poltiker Maximilien Robespierre konfrontiert.
Auch der zweite Teil dieser Kinderbuchserie ist sehr gelungen, er besitzt aber auch ein paar kleine Länge und vor allem einige Gedanken- und Szenensprünge, die nicht so gut geraten sind und die den Leser immer wieder etwas aus der Geschichte herausreißen. Manche Handlungsstränge werden nicht zu einem befriedigenden Ende geführt - am Ende fragt der Leser sich vor allem, was denn nun mit Tom und mit Anjali, der mehr oder weniger freiwilligen Gehilfin des Teermannes, passiert ist und welche Konsequenzen dies hat. Es scheint, als wäre bei der Autorin am Ende des Romans ein wenig Hektik ausgebrochen, so dass sie alles schnell, aber nicht immer plausibel zu Ende bringen wollte. Dass am Ende von Teil 2 der dritte Band bereits seinen Schatten voraus wirft - denn natürlich läuft für Peter und Kate nicht alles glatt, und am Ende steht wieder eine Zeitreise - ist klar.
Toll ist, wie sich Linda Buckley-Archer mit den zahlreichen Problemen beschäftigt hat, die Zeitreisen so mit sich bringen. So treffen Kate und Mr. Schock durch einen Unfall Peters älteres Ich, das schon lange im 18. Jahrhundert zu Hause ist - und dies wirft wiederum die Frage auf, ob es Paralleluniversen gibt und ob man die Zeit rückwirkend verändern kann.

Fazit: "Der schwarze Reiter" ist wieder sehr spannend und in Hinsicht auf die Zeitreiseproblematik mit ihren Wirren und Paradoxen clever geschrieben. Am Ende wird die Geschichte durch die ständigen Wechsel zwischen Personen und Zeiten und die Flut an Ereignissen ein bisschen hektisch, so dass es kleinere Hänger gibt. Dennoch ein tolles Leseabenteuer für Kinder, die Spannung, historische Romane und Science Fiction mögen. Man sollte allerdings unbedingt den ersten Teil, "Der Lord ohne Namen", gelesen haben, sonst versteht man vieles nicht.

Der dritte und letzte Teil der Reihe erscheint im Englischen im Juni 2009 unter dem Titel "Time Quake".

Christina Liebeck



Hardcover | Erschienen: 01. August 2008 | ISBN: 9783473347308 | Originaltitel: The Tar Man | Preis: 16,95 Euro | 416 Seiten | Sprache: Deutsch

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