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Achtung: Inhaltlich schließt sich Band fünf unmittelbar an Band vier, "Der Duft der Ewigkeit", an. Wer diese Folge oder die ganze Serie, die mit "Die Flamme der Finsternis" endet, noch lesen möchte, sollte die folgende Passage überspringen.
Moréa, Terkio, Theo und Amnta eilen nach Afrika, um den geflohenen Gregor Nonce aufzuhalten. Obwohl Nonce neben Theo McMullen und der zuhause in Kuba die Stellung haltenden Lara Minelli einer der drei Direktoren der DWC ist, hat er die Konzernchefin Moréa hintergangen. Er scheint in Afrika mit Aufständischen zu paktieren und ihnen Unmengen an modernsten Waffen verkaufen zu wollen. Die Gefährten ahnen nicht, wie skrupellos Nonce wirklich ist. Er gibt den Befehl, Moréas Flugzeug abzuschießen. Zwar trifft erst die dritte Rakete ihr Ziel, doch der Absturz ist unvermeidlich. Nur dank der extrem widerstandsfähigen Physis eines Drachen können Morea und Terkio überleben. Sie schützen auch Theo und Amnta, geraten aber wenige Minuten später statt an die sie jagenden Rebellen an die reguläre Armee. Doch auch diese ist korrupt und nur am Verkaufswert der hübschen Frauen interessiert.
Wieder müssen Terkio und Moréa einige Tode sterben, um aus dieser Gefahr zu entkommen. Doch zu ihrer Überraschung ist nicht Nonce die Hauptgefahr, sondern der geheimnisvolle Führer des Aufstands. Er ist weitaus brutaler und gerissener, als die Drachen erwartet haben.
Endlich: Die Wartezeit für Moréa-Süchtige hat ein Ende, der letzte Teil des fünfteiligen Epos ist seit Januar 2009 im Buchhandel oder direkt beim Splitter Verlag erhältlich. Vor allem nach dem abrupten und offenen Ende des vierten Bandes harrte man einiger Antworten. So schien nicht nur die Machtfrage im DWC offener denn je, auch der Kampf zwischen den grausamen Engeln und den tapferen Drachen schien einem Höhepunkt entgegenzustreben.
Und dann diese Enttäuschung. Engel? Fehlanzeige. Im Text wird in zwei Sätzen auf die Engel eingegangen - das war es auch schon. Finaler Kampf? Fehlanzeige. Es bleibt ein Gastspiel in Afrika, weder Engel noch DWC-Granden greifen ein, nichts wird endgültig geklärt. Die Zukunft der Drachen? Keine Ahnung. Ein kurzer Textblock gibt Auskunft über die nächsten Pläne Moréas, sonst erfährt der Leser nichts über die Drachen und ihre Zukunft. Schlüssige Geschichte? Fehlanzeige. Dieses Revoluzzer-Kämpfchen ist eine Luftnummer. Keine Truppen, keine Kämpfe, scheinbar ist alles in wenigen Minuten beendet und löst sich in Wohlgefallen auf.
Nein, das kann es nicht gewesen sein. Der fünfte Teil wirkt wie eine Zwischenepisode vor dem großen Finale. Doch dies war der letzte Band. Keine Moréa mehr, kein Drachen-Engel-Kampf, kein Zukunftsszenario für Kuba, die DWC, die Menschheit. Die Enttäuschung sitzt tief, hat man doch den Eindruck, als hätten die Autoren Arleston und Latil schlicht keine Zeit für dieses Abenteuer gehabt oder es unter extremem Zeitdruck zusammengeschustert.
Lichtblicke? Ja, eindeutig. Dafür sorgt einzig und allein Zeichner Lambrosse. Er gibt den Protagonisten ein freundliches Gesicht, inszeniert brillant die teilweise sehr brutalen Kämpfe und sorgt mit fantastischen Landschaftsbildern immer wieder für Begeisterung. Er rettet dieses Album nicht nur vor dem tiefen Jammertal, er hebt es auf ein Niveau, das den Band zu einer Empfehlung macht - zumindest, wenn man die ersten vier Teile gekauft und verschlungen hat und einfach wissen muss, wie es Moréa in "Die Flamme der Finsternis" ergeht. Alle anderen sollten dieses Album vergessen, es ist schlechter als seine vier Vorgänger und keinesfalls ein krönender Abschluss der Moréa-Serie.
Gewohnt brillant sind Farben, Layout und Albumformat. Hier setzt der Splitter Verlag wieder einmal Maßstäbe.