Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Als Barack Obama am 20. Januar 2009 als erster schwarzer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereinigt wurde, so schien es vielen, dass nun die Geschichte der Sklaverei endlich vergessen werden könnte. Dem Mann, der dies möglich machte, Abraham Lincoln, ist die hier vorliegende Biographie gewidmet.
Ronald Gerste beschreibt das komplette Leben Lincolns: Beginnend mit der Geburt beschreibt er seinen Werdegang als Anwalt, bevor er zum zentralen Punkt in Abraham Lincolns Leben kommt: der Wahl zum Präsidenten.
Lincoln trat sein Amt in einer schwierigen Zeit an. Norden und Süden lagen im Streit miteinander, die einen wollten die Sklaverei komplett abschaffen, die anderen ihre billigen Arbeitskräfte nicht missen. Doch Lincoln führte sein Land durch diese Krise, den folgenden Sezessionskrieg, und damit zu einem der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Amerikas: der Abschaffung der Sklaverei. Bereits vor seinem Amtsantritt war er als Gegner dieser Ausbeutung der Menschen bekannt, was ihm nicht viele Freunde verschaffte. In der Zeit des Krieges schaffte er es jedoch, alle Fraktionen zusammenzuhalten, und damit den Sieg für die Union mit der damit verbundenen Niederlage der abtrünnigen Südstaatler herbeizuführen.
Gerste nimmt sich jedoch nicht nur des politischen Menschen Lincolns an, auch sein Privatleben, etwa die Ehe mit Mary Todd, wird ausführlich beschrieben.
Nach dem eigentlichen Text folgt eine Zeittafel, die dem Leser hilft, den Überblick über die Ereignisse zu haben, da Gerste nicht immer stur chronologisch erzählt, eine Stammtafel sowie Anmerkungen und die üblichen Nachweise zu Literatur und Bildern.
Mit dieser Biographie schafft es Gerste, dem Leser den Menschen Lincoln in all seinen Facetten nahe zu bringen. Er legt die Dilemmata dar, mit denen Lincoln sich auseinandersetzen musste, den Problemen, denen er sich gegenüber sah. Das macht Lincoln zu einer dreidimensionalen Figur für den Leser, man kann fast mit ihm fühlen.
Doch trotz dieser fast emotionalen Auseinandersetzung mit Lincoln bleibt der Ton des Buches neutral-unaufdringlich. Gerste opfert nicht die historische Akkuratheit der Beschreibung des Menschen Lincolns, er verknüpft sie miteinander, sodass ein großes Ganzes entsteht.
Wer sich für Lincoln interessiert, bisher aber noch keine Literatur über ihn gelesen hat, der wird mit diesem Buch viel Wissenswertes über ihn kennenlernen. Für Interessierte, die sich schon mit Lincoln befasst haben, wird die eine oder andere Information vielleicht neu sein, aber hauptsächlich ist das Buch an die Leute gerichtet, die noch keine Kenntnisse über Lincoln haben.