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 Wallander (Hörspiele), Folge 1: Tod in den Sternen


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Ein offensichtlich geistig verwirrter Mann überfällt die Sparkasse von Ystad. Er möchte eine bestimmte Geldsumme und droht, sich in die Luft zu sprengen, wenn er seinen Willen nicht bekommt. Um den Hals trägt der Mann eine Bombe.
Der Polizei gelingt es, die in der Bank eingeschlossenen Geiseln zu befreien. Als auch der verwirrte Mann die Bank verlässt und ankündigt, die Bombe nun zu entschärfen, kommt es zu einer folgenschweren Explosion. Kriminalkommissar Kurt Wallander und seine Tochter Linda stehen vor einem Rätsel: Hat Göran, so der Name des Täters, aus eigener Motivation gehandelt? Oder hatte jemand ein Interesse daran, den "Dorftrottel" in seinen eigenen Tod rennen zu lassen? Wie nicht anders zu erwarten, bleibt es nicht bei der einen Leiche - und nicht bei der einen Bombe ...

"Tod in den Sternen" ist der erste Teil der Hörspielserie "Wallander", erschienen im Hörverlag. Die Fälle dieser Reihe folgen der gleichnamigen TV-Serie nach Vorlagen von Autor Henning Mankell, die im deutschen Fernsehen auf ARD lief. Die Hörspieladaptionen unter Bearbeitung und Regie von Sven Stricker zeichnen sich durch ihre hohe Qualität, eine tolle Besetzung und eine besonders dichte Atmosphäre aus. Das macht in diesem Teil vor allem die Eingangsszene deutlich: Der Banküberfall durch den geistig verwirrten Göran ist so packend, so realitätsnah geschildert und gespielt, dass man als Zuhörer kaum zu atmen wagt - eine absolut eindringliche, hoch spannende Szene, die den Hörer vor dem Lautsprecher fesselt. Nach dem tragischen Ausgang dieser Sequenz geht der Fall zu Kommissar Kurt Wallander. Der benimmt sich auch hier so, wie seine Fans ihn aus den Mankell-Romanen kennen und lieben - aufbrausend, jähzornig, emotional und brummig, aber auch scharfsinnig und menschlich.

Gesprochen wird Wallander von Axel Milberg, der diese Figur genau richtig verkörpert. Überhaupt sind alle Rollen dieses Hörspiels sehr gelungen besetzt; neben Ulrike C. Tscharre als Linda Wallander hört man unter anderem auch Christian Stark als Stefan Lindmann, Siegfried W. Kernen als Nyberg und Andreas Fröhlich als Erzähler. Besonders hervorzuheben ist in diesem Fall die Leistung von Peter Jordan, der den geistig etwas zurückgebliebenen Göran sehr überzeugend verkörpert.

Leider kann die gesamte Handlung nicht so sehr überzeugen wie der geniale Einstieg. Zwar ist der Fall zunächst sehr viel versprechend - undurchsichtige Familienverhältnisse, merkwürdige Horoskope, die am Tatort zurückblieben, und weitere drohende Bombenanschläge sind zunächst sehr spannend, die Auflösung geht dann aber recht schnell und ist ziemlich unbefriedigend für den Hörer. Man ist am Ende doch etwas verwirrt und wundert sich, wie genau dieser Fall nun in allen Einzelheiten aufgelöst worden ist.

"Tod in den Sternen" ist ein guter Auftakt der Wallander-Hörspielreihe, jedoch nicht der beste Fall der Serie; nach einem tollen Auftakt wirkt die Auflösung etwas konfus. Für Fans von Henning Mankell jedoch sehr hörenswert. An der Produktion von Sven Stricker, an den Dialogen, den Sprecherleistungen, der Geräusch- und Musikuntermalung gibt es nichts auszusetzen; die Wallander-Fälle stehen für sehr starke und qualitativ hochwertige Hörspiele. Auch die Aufmachung weiß zu überzeugen - die CD befindet sich einem aufwändigen Aufklapp-Cover und das eingeklebte mehrseitige Booklet bietet eine Sprecherliste und viele weitere Informationen. Trotzdem ist der Preis mit knapp 15 Euro ziemlich hoch für eine einzelne CD.

Christina Liebeck



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Februar 2008 | ISBN: 9783867171977 | Laufzeit: 73 Minuten | Originaltitel: Byfånen | Preis: 14,95 Euro

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