Fast zwei Jahre lang hat Rose Hathaway es geschafft, sich und Lissa in der Welt der normalen Menschen zu verstecken. Keine leichte Aufgabe, denn während Rose wenigstens halb Mensch, halb Vampir ist, ist Lissa ein waschechter Vampir, aber trotzdem war es den beiden Jugendlichen gelungen, zumindest für eine Weile. Nun hat man sie wieder gefunden und zurück nach St. Vladimir gebracht, eine Schule für junge Vampire und für Dhampire, ihre Wächter. Die Eingewöhnung in den Schulalltag fällt beiden Mädchen nicht leicht, nicht zuletzt wegen der merkwürdigen Vorfälle, die Lissa immer wieder widerfahren. Rose ist besorgt und doch nicht in der Lage, Lissa zu helfen, und der einzige, dem sie sich anvertrauen kann, ist der attraktive Wächter Dimitri, doch ob er etwas zu tun vermag?

Mit "Blutsschwestern" nimmt die Reihe "Vampire Academy" von Richelle Mead ihren Anfang, ebenso wie die Karriere dieser Autorin im deutschsprachigen Raum. Wie der Name schon sagt, geht es hier natürlich um Vampire, ein sehr beliebtes Thema momentan bei allen Autoren. Aber Mead schafft es doch, ihrem kleinen Universum etwas Besonderes zu geben, denn Vampire sind hier nicht nur Vampire, es gibt zwei Arten, die "lebenden" Moroi, fähig, Magie zu wirken, und die "toten" Strigoi, die unsterblich sind. Ihnen zur Seite stellt die Autorin noch Dhampire, halb Mensch, halb Vampir, und gemeinsam besuchen die Hauptfiguren die Schule St. Vladimir. Dort lernen sie sowohl den normalen Alltagsstoff, wie alle anderen Teenager auch, aber sie haben zusätzlich besondere Fächer, Magie für die Moroi, Kampfkunst für die Dhampire, um ihre späteren Moroi-Schützlinge vor den Strigoi schützen zu können. Natürlich findet der Unterricht erst nach Sonnenuntergang statt, aus Rücksicht auf die Vampire.
Was das Konzept der Fantasy-Akademie anbelangt, kann sich die Vampir-Akademie mit Hogwarts die Hand reichen. Eine bunte Mischung, die dieses Buch auf jeden Fall lesenswert macht. Aber allein die Grundidee macht noch kein gutes Buch: Die Autorin schafft eine sehr einnehmende Atmosphäre, die den Leser mit den Figuren mitfühlen lässt, wozu sie reichlich Gelegenheit gibt, da die Story hauptsächlich ihren Fokus auf die Figur Rose legt, wobei trotzdem die Perspektive des Allwissenden-Erzählers beibehalten wird. Zusammen mit den Figuren durchlebt man sowohl eine Liebesgeschichte zwischen Rose und Dimitri, als auch die merkwürdigen Vorfälle, die Lissa widerfahren. Diese präsentiert Mead schon recht blutig und sobald es zum Kampf kommt, wird auch nicht kleinlich mit Details umgegangen.
Durch diese Handlungsstränge kann die Autorin mit immer neuen Überraschungen für den Leser aufwarten, während sie ihn nach und nach in ihre Welt entführt.
Auf jeden Fall ist "Blutsschwestern" ein interessanter Auftakt einer Trilogie mit Potential und man kann gespannt sein, was Richelle Mead daraus macht.