Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
In den heißen Tulamidenlanden spürt man die Hitze der Sonne, den schmirgelnden Sand auf der Haut und atmet die Düfte der Gewürze mit der flirrenden Luft ein. Es ist ein buntes Gemisch aus Tulamiden, Novadis, Mittelreichern und anderen Glücksrittern, die sich in den Hauptstädten vermischt. Besonders in Khunchom, der großen und reichen Hafenstadt, treffen viele verschiedene Kulturen aufeinander.
Kasim ben Gaftar, ein überzeugter Novadi, liebt diese Stadt. Hier hat er als Stadtgardist ein einfaches Auskommen, solange er seinem Vorgesetzten nicht in die Quere kommt und auf ein kleines Bakschisch hin mal wegsieht, wenn jemand Waren in die Stadt schmuggeln möchte. Doch als in der Taverne seines Onkels Mezzek ein Mord geschieht und dieser ihn um Hilfe bittet, ist er vollkommen überfordert. In seiner Verzweiflung bitte er Deniz ibn Seyshaban, ebenfalls ein Stadtgardist, um Hilfe.
Doch schon bald stellt sich heraus, dass Kasim und Deniz vollkommen unterschiedliche Einstellungen zu ihrem Beruf besitzen. Denn Deniz gibt alles dafür, ein Verbrechen aufzuklären, egal, wen er damit vor den Kopf stoßen mag. Auch in diesen Ermittlungen eckt er bei manchem Zeugen durch seine bohrenden Fragen und seinen ausufernden Alkoholkonsum an. Schnell finden die beiden Gardisten heraus, dass es sich bei dem Toten um einen Stoffhändler aus Gareth handelt. Und schneller als gedacht fassen sie auch den vermeintlichen Mörder, einen Dieb aus Almada, der später in das Zimmer des Toten eingebrochen ist. Allerdings hat dieser Geld hinterlassen, statt es zu stehlen. Doch kurz bevor es scheint, als würden alle Spuren im Sande verlaufen, zeigt eine dritte Partei ihr Gesicht, die über Leichen geht für das, was sich vormals im Besitz des Garethers befand.
"Khunchomer Pfeffer" ist ein fantastischer Roman in der Welt des Rollenspiels "Das Schwarze Auge". Ungewohnt ist der Schauplatz, da meist eher die mittelreichischen Regionen in Romanen verewigt werden, da hier auch die meisten Abenteuer stattfinden. Vielleicht ist dies aber auch der Grund, weshalb diese Geschichte so interessant und lesenswert ist. Den beiden Autoren ist es gelungen, fernab vom Hobby des Rollenspiels eine gut erzählte und spannende Geschichte vor dem Leser auszubreiten, deren Qualität man in dieser Reihe oft vermissen muss.
Die Hauptcharaktere sind gut skizziert, so dass man sie schnell vor Augen hat. Ihre Handlungen sind glaubhaft und vermitteln gemeinsam mit den Beschreibungen der Umgebung ein lebhaftes Bild vom Schauplatz des Geschehens. Der Leser fühlt sich wirklich hineinversetzt in das Land der Ersten Sonne und bekommt ein Gefühl für dessen einzigartiges Flair. Gleichzeitig erlebt er eine geschickt gesponnene Kriminalgeschichte, die man gespannt weiter liest, da es immer neue Wendungen gibt.
Selbst diejenigen, die dem Lesen von DSA-Romanen abgeschworen haben, könnten mit dieser Geschichte wieder bekehrt werden. Eevie Demirtel und Marco Findeisen haben hier einen wirklich guten und überzeugenden Roman vorgelegt, der darauf hoffen lässt, dass sie auch ein weiteres Mal zum Stift greifen und die Aventurische Welt zum Leben erwecken.