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Die Toskana ist auch heute noch eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Kein Wunder, steht die Toskana doch oft für
das Italien. Nicht nur landschaftlich hat diese Region viel zu bieten, auch kulturelle Schätze gibt es überall, sodass sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt. Um sich auf den Urlaub vorzubereiten, kann man das Reisehandbuch für die Toskana aus dem Michael Müller Verlag benutzen.
Zu Beginn werden drei thematisch unterschiedlich gelagerte Touren durch die Toskana vorgestellt: die Badetour, der Kultur-und-Chianti-Trip sowie die Touristentour. Es folgt eine Beschreibung der Anreise; hier wird nicht nur auf die Situation in Italien bezüglich Autobahnmaut beziehungsweise Vignette Bezug genommen, sondern auch auf die Durchreiseländer wie Österreich und Schweiz. Doch nicht nur die Anreise mit dem eigenen Auto wird besprochen: Flüge, Busreisen sowie Zugverbindungen finden ebenfalls Erwähnung. Direkt im Anschluss werden die Fortbewegungsmöglichkeiten im Urlaubsland selbst erwähnt, wobei hier dem eigenen Auto der meiste Platz eingeräumt wird, da die in Italien gültigen Straßenverkehrsregeln erklärt werden.
Danach werden Übernachtungsmöglichkeiten besprochen, bevor man sich dem Kulinarischen widmet: Die verschiedenen Arten von Essensetablissements werden erklärt sowie die grundsätzliche Einstellung des Italieners zum Essen. Dem Wein ist ein eigener Abschnitt gewidmet. Wissenswertes von A wie Arzt bis Z wie Zoll schließt den einführenden Teil ab.
Weiter geht es mit Geschichtlichem. Die Geschichte der Toskana wird auf fast 25 Seiten detailliert beschrieben, der Stadt Florenz sind fast 15 Seiten gewidmet. Die Kunst und Kunstgeschichte wird ebenso detailreich und gut erklärt; hier findet der Leser auch Verweise, wo einige der erwähnten Kunstwerke zu finden sind (meist in Florenz).
Den größten Teil nimmt jedoch die Beschreibung der einzelnen Orte und Gegenden der Toskana ein. Florenz macht den Anfang: Hier werden Empfehlungen für Restaurants und Hotels ausgesprochen, man findet aber auch zahlreiche Informationen zum kulturellen Leben. Danach geht es über die Umgebung von Florenz nach Lucca, wobei hier alle größeren Orte auf dem Weg Erwähnung finden. Nach der Garfagnana und Lunigiana geht es zu Versilia und der apuanischen Riviera, bevor man in Pisa Station macht. Man erkundet die etruskische Riviera und die Küste der Mammera und macht einen Ausflug zur Insel Elba. Es folgt Mugello, bevor man sich dann von Florenz auf den Weg nach Arezzo macht. Nach einem Ausflug nach Umbrien, zum Lago Trasimeno, begibt man sich in die Chianti-Region und nach Siena und dessen Umgebung. Den Abschluss macht die südliche Toskana.
Für jede Region findet man eine kleine Karte und auch oft für die einzelnen Städte. Florenz allein sind mehrere Karten gewidmet. Zusätzlich zu den abgedruckten Karten ist dem Buch noch eine faltbare Karte der gesamten Toskana im Maßstab 1:250 000 beigelegt.
Zuletzt gibt es einen kleinen Italienischführer, der die Aussprache kurz erklärt sowie die wichtigsten Begriffe, zum Beispiel auf der Speisekarte oder für den Arztbesuch, liefert. Das ist zwar kein Ersatz für ein richtiges Italienisch-Wörterbuch oder gar ein Lehrbuch, hilft aber schon immens, wenn man beides nicht besitzt.
Am Schluss findet man ein Register, das die wichtigsten Orte und Begriffe noch einmal aufführt.
Der Reiseführer besticht durch seine Detailliertheit. Auf den ersten Blick fühlt sich der Leser zwar fast erschlagen von der Dicke des Buches, doch bereits auf den ersten Seiten merkt man, dass hier keine Mühen gescheut wurden, um den Leser optimal zu informieren. Ausführlicher kann ein Reiseführer kaum sein, ohne redundant zu wirken.
Besonders erfreulich wirken die Geschichtsteile - hier wird gut verständlich Wissen vermittelt, dass bei der Wahl der Route durch die Toskana oder des Urlaubsortes weiterhilft. Die Karten sind übersichtlich genug, um mit ihnen planen zu können, vor Ort wird man jedoch nicht darum herumkommen, sich eine genauere Karte zu besorgen.
Aufgrund des Formates eignet sich das Buch nicht so gut zum Mitnehmen, was allerdings angesichts der schieren Informationsfülle nicht übel genommen werden kann.
Kurz gesagt: Besser kann man es eigentlich nicht machen. Deshalb: Bestnote!