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Achtung! Leser der Serie "Die Schiffbrüchigen von Ythaq", die noch nicht bei Band sechs angelangt sind, sollten die folgende Inhaltsangabe einstweilen nicht lesen - sie würden sich um das große Vergnügen bringen, unvoreingenommen dieser fantastischen Geschichte folgen zu können.
Während Kenghis sich mit seinem alten Widersacher, dem zu einem Skopander mutierenden Menschen Hetzel, auseinandersetzen muss, finden sich Narvarth, Fraine, Krurgor, Tao, Callista und Granit auf einer kleinen, tropischen Insel wieder. Sie wird von furchterregenden Kreaturen bewohnt, den Pandhe. Zumindest glaubt Callista, dass diese Wesen sie vergewaltigen oder töten wollen, als sie ihr die Kleider vom Leib reißen. Erst nachdem sie zwei der Tiere umgebracht hat, kann Tao Schlimmeres verhindern. Denn die Pandhe sind die friedfertigsten Lebewesen auf Ythaq, unfähig, einer anderen Kreatur Böses zu wollen. Zur Strafe muss Callista nun für die zwei Säuglinge der Getöteten sorgen - eine Aufgabe, die sie mit großem Unwillen übernimmt.
Doch wie sind die Gefährten auf diese Insel gelangt und aus welchem Grund? Granit hat durch Folter von Dhokas erfahren, dass die Schiffbrüchigen, die auf Ythaq stranden, zu Spielfiguren in einem planetenweiten Spiel werden, geführt und manipuliert von geheimnisvollen Leitern und den Spielern. Einer von ihnen ist zweifellos Dhokas, der aber nicht mit ihnen auf der Insel gelandet ist.
Die Gruppe ahnt nicht, dass sie wiederum zum Spielball eines Verräters geworden sind, der mitten unter ihnen ist. Er will das große Spiel endlich gewinnen und platziert seine Spielfiguren gemäß den Regeln. Zu seinem Leidwesen spielt Granit nicht mit und wehrt sich.
Nach "Das letzte Geheimnis", dem recht brutalen fünften Band, liefern Texter Christophe Arleston und Zeichner Adrien Floch mit "Aufstand der Spielfiguren" ein Abenteuer ab, das durchweg begeistert. Traumhaft schöne Landschaftsbilder, grausige Kreaturen, fantasievolle Wendungen, kreative Nebenhandlungen und einige wenige eingestreute Hinweise auf den Hintergrund der Ereignisse auf Ythaq halten die Spannung auf hohem Niveau. Dabei gelingt es Arleston diesmal, die vielen Handlungsstränge, die in den ersten fünf Bänden eingeführt worden sind, auf einen einzigen zu konzentrieren. Die Gruppe rund um Granit wird zum beherrschenden Element des Spiels, das von ungenannten Spielern inszeniert wurde. Warum und zu welchem Zweck wird immer noch nicht klar, doch allein die Tatsache, dass das Spiel sich nicht so entwickeln wird, wie die Spieler es sich gedacht haben - Granit sei Dank - sorgt für feuchte Handflächen beim Leser.
Diesmal stimmt einfach alles. Bilder, Text, Szenario, Ausblick auf den siebten Band - der Cliffhanger am Ende des sechsten Bandes ist nicht von schlechten Eltern - zeugen von der perfekten Zusammenarbeit von Arleston und Floch. Auch die Kolorierung von Claude Guth ist grandios und kann dank der extrem guten Druckqualität der Splitter-Alben und des großen Formats seine Wirkung voll entfalten. Der etwas höhere Preis ist dem Anhang geschuldet. Hier werden verschiedene Cover-Varianten und einige Skizzen gezeigt, die dem Fan die Augen übergehen lassen.
"Der Aufstand der Spielfiguren" ist perfekt. Man muss ihn einfach lesen - allerdings nur, wenn man bereits alle fünf Bände der Serie sein Eigen nennt, sonst macht die Geschichte schlicht keinen Sinn.