Eines Abends war das normale Leben der Familie Winchester vorbei. Bei dem Versuch, ihren sechs Monate alten Sohn Sam vor einem Dämon zu bewahren, wurde Mary Winchester getötet. Ihr Mann John konnte nur knapp aus dem brennenden Haus entkommen, das der Dämon angezündet hatte. Sein Sohn Dean musste all dies mit ansehen und erleben, wie aus den Winchesters von nun an Kämpfer gegen das Böse wurden. Seit jener Nacht jagen die drei Winchesters Dämonen und andere übernatürliche Wesen, immer in der Hoffnung, den Mörder von Mary zu finden und ihren Tod zu rächen.
Ein gefährlicher, knochenharter Job - der dazu noch nicht mal bezahlt wird. Irgendwann hatte Sam dieses Leben, ständig am Rande der Illegalität, satt und ging aufs College, um Jura zu studieren. Eine Entscheidung, die ihn mit seinem Vater und seinem Bruder auf Jahre entzweite.
Eines Nachts steht plötzlich Dean in Sams Studentenbude und verlangt von seinem kleinen Bruder, ihm bei der Suche nach ihrem Vater zu helfen. Der ist von einem "Auftrag" nicht zurückgekommen - was in ihrem Geschäft nichts Gutes heißen kann. Widerwillig packt Sam seine Sachen und macht sich für ein Wochenende mit Dean auf die Suche nach dem verschwundenen Vater. Doch ein Leben als Dämonenjäger lässt einen nicht so schnell los, wie Sam im Laufe dieses Abenteuers am eigenen Leib leidvoll erfahren muss.

Seit Herbst 2005 schickt Eric Kripke die beiden Brüder Sam und Dean Winchester quer durch Amerika, um Dämonen, Gestaltenwandler, Geister und andere übernatürliche Wesen zu jagen. Die Mischung aus Horrorelementen, Roadmovie und der Familiengeschichte der Winchesters erwies sich dabei als sicheres Erfolgsrezept, spielte sich die Serie doch eine treue Fangemeinde ein und wurde gerade erst für eine fünfte und geplante letzte Staffel verlängert.

Die einzelnen Folgen der ersten Staffel stehen dabei oft für sich alleine, die Suche nach dem Vater bildet nur einen groben roten Faden. Trotzdem kann die Serie mit ihrer Mischung aus Horror und Humor überzeugen. Die Folgen machen Spaß und unterhalten hervorragend, wenn wirkliche Anhänger des Genres die Gruselelemente wohl auch eher als zahm empfinden dürften, zumal die einzelnen Folgen auch gar nicht die Zeit haben, die Spannungskurven zu sehr nach oben zu drehen, wie man es aus Kinofilmen gewohnt ist. Die Folgen leben eher von den Anleihen an berühmte Horrorfilme und davon, dass man als Zuschauer weiß, dass jetzt gleich ein Monster kommen müsste.
Oft genug nutzt man aber auch diese Situationen für humorvolle Einlagen, wie in der Folge "Asylum", wenn Dean ein Mädchen fragt, warum sie in ein gruseliges Gebäude geht, wenn sie doch aus Horrorfilmen weiß, was geschieht.
Auch wurde versucht, der Dämonenjagd hier einen eigenen Stempel aufzudrücken. So benutzen die Brüder vor allem Schusswaffen und Feuerzeuge, um dem Bösen an den Kragen zu gehen. Eine Verbeugung vor berühmten Vorbildern wie Buffy oder den Ghostbusters findet man in der Folge "Spukhaus", in der dieser Unterschied zwischen "Supernatural" und seinen Vorbildern augenzwinkernd beleuchtet wird - ohne dabei das Übernatürliche in dieser Folge lächerlich erscheinen zu lassen.

Ein kleiner Schwachpunkt der ersten Staffel sind eindeutig die ersten Folgen, richtig in Schwung kommt die Handlung erst ab der zweiten DVD beziehungsweise Episode fünf. Von da an verlegt sich die Handlung mehr auf die Interpretation von urbanen Mythen und Legenden, die man meist schon irgendwie aus Horrorfilmen kennt, zudem wird die Rahmenhandlung nicht nur erwähnt, sondern in einigen Episoden wirklich vorangetrieben. Hier werden auch schon Hinweise auf Entwicklungen in zukünftigen Staffeln gelegt.
Dafür kann von Anfang an der Soundtrack mit seiner krachenden Rockmusik, die Dean über alles liebt, überzeugen, die an einigen Stellen von atmosphärischen Instrumentalstücken ergänzt wird.
Zu Beginn jeder Folge gibt es eine ungefähr eine Minute lange Einführung, die man aber dankbarerweise auf den DVDs leicht überspringen kann, da es sich jedes Mal um das erste Kapitel handelt. Erst in den letzten beiden Folgen der Serie ist diese Einführung etwas abwechslungsreicher und ansprechender gestaltet worden, so dass man hier nicht in Versuchung gebracht wird, sofort auf das nächste Kapitel zu schalten.
Die Synchronisation der Serie ist ordentlich, wenn auch nicht jeder Sprachwitz gerettet werden konnte. Zu bemängeln sind allerdings die Untertitel auf den DVDs, die viel zu weit oben ins Bild gerutscht sind.
Ein Booklet gibt es nicht, dafür stehen auf den Hüllen der einzelnen DVDs Informationen zu den Folgen wie Titel und eine kurze Inhaltsangabe. Dadurch sehen die Hüllen zwar nicht gerade sehr hübsch aus, aber man findet Informationen oder bestimmte Folgen, die man sehen möchte, so sehr schnell.

Zudem kann die Box mit ungewöhnlich vielen Extras aufwarten: zwei Audiokommentare auf der ersten DVD, herausgeschnittene Szenen zu sechs Folgen plus eine Zusatz-DVD mit einem Making-of, das tatsächlich einige interessante Einblicke in die Entstehung der Serie bieten kann, ein Gag-Reel mit verpatzten Szenen, eine Fotogalerie und eine kurze Dokumentation aus dem Leben der beiden Hauptdarsteller am Set, die allerdings weniger aussagekräftig ist.
Bild und Ton sind ordentlich, wenn man auch von einer Fernsehserie mit nicht allzu großem Budget nicht zu viel erwarten sollte.

Supernatural ist eine Serie mit Sinn für Humor, die sich nicht allzu ernst nimmt, aber immer wieder ihren großen Vorbildern im Bereich Mystery und Horror huldigt. Dabei ist die Serie überraschend gruselig und dunkel geworden - und entwickelt schnell ein echtes Suchtpotential.