Wer den "Microsoft Flight Simulator X" sein Eigen nennt, kann kaum entscheiden, welche der im Dutzend erhältlichen Addon er erwerben soll. Vor allem die Mega-Airports erfreuen sich steigender Beliebtheit. So kann man "Madrid-Barajas", "Frankfurt" und "Charles de Gaulle" schon fast als Bestseller bezeichnen. Doch auch im Norden Europas gibt es Flughäfen, die sich zur Digitalisierung anbieten. Einer der größeren ist "Stockholm Arlanda", den sich Designer Cornel Grigoriu - bekannt durch seine Umsetzung des Airports von Brüssel - vorgenommen hat.

[imgleft]images/UploadGrafiken/FSX-Stockholm1.jpg[/imgleft]Ein erster Anflug auf das problemlos zu installierende Programm fällt enttäuschend aus. Nichtssagend die Optik, seltsam konzeptlos das Design, leer die Flächen. Schlimmer noch fällt dieser erste Eindruck aus, wenn man sich in der Nacht zu einer Landung entschließt. Außer den unzähligen grünen Lampen fällt kein Detail als herausragend auf.

Bei näherer Betrachtung kann aber auch dieses Addon punkten. Die vierundsechzig Gates, vier Terminals, drei Start- und Landebahnen, Dutzende Gebäude, Taxiways, Lichtanlagen, Navigationseinrichtungen und zahllose Details sind korrekt designt und animiert. Bei eingestellter hoher Dichte des "AI-Traffic" wirkt die ansonsten eher leere Fläche des großen Flughafens fast belebt. Leider darf man nicht zu nah herangehen. Die Gebäudetexturen werden dann schnell unansehnlich, unscharf und vor allem nicht sehr realistisch. Scheiben sind nicht transparent, Pflanzen in der Nähe der bebauten Fläche wirken gar hässlich und fehl am Platz.[imgright]images/UploadGrafiken/FSX-Stockholm2.jpg[/imgright]

Sehr gelungen hingegen ist das Tool, das die vier Jahreszeiten herbei zaubert. Nicht über das bekannte Menu beim FSX, sondern separat wählt man hier, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter herrschen soll, und schon sieht der Flughafen völlig anders aus. Einzig die Schärfe dieser Texturen lässt bei näherer Betrachtung zu wünschen übrig.

Wer vergleichbare Flughäfen als Addon installiert hat, wird sich über die Ablaufgeschwindigkeit wundern. Es ruckelt heftig, gelegentlich bauen sich zahllose Details erst nach Sekunden oder gar nicht auf. So ist es nicht einfach, den richtigen Moment zu finden, des Nachts die grüne Beleuchtung der Startbahnen oder die Geländebeleuchtung zu erfassen. Ist man gerade weit genug vom Flugplatz entfernt, um einen schönen Screenshot zu machen, fällt die grüne Beleuchtung einfach aus und schafft es nicht mehr, generiert zu werden. [imgleft]images/UploadGrafiken/FSX-Stockholm3.jpg[/imgleft]Das ist beispielsweise in Madrid-Barajas nicht der Fall und verärgert auch Besitzer wirklich schneller Rechner.

"Stockholm Arlanda" hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einige Dinge sind perfekt, viele mittelmäßig, nicht wenige schlicht enttäuschend. Vor allem aus der Nähe kann dieser oft wie ausgestorben wirkende Flughafen nicht überzeugen. Nur wer in Schweden ein zusätzliches Standbein braucht, um seiner Flugleidenschaft auch im Land der Elche genüge tun zu können, sollte einen Blick riskieren. Vor allem im Überflug und im Wechsel der Jahreszeiten kann Arlanda überzeugen. Kartenmaterial fehlt diesmal leider komplett - dies nutzen aber wahrscheinlich nur ganz wenige Profis. Dass aber der Preis unverändert bei über fünfundzwanzig Euro liegt, ist schon fast frech zu nennen.