Welches Kind hat nicht schon mal Langeweile gehabt: Die Freunde haben keine Zeit, es regnet und man kann nicht draußen spielen, oder jemand feiert Geburtstag, aber keinem fällt ein gutes Spiel ein. Abhilfe soll da das Buch "1001 Ideen gegen Langeweile" von Almuth Bartl schaffen, das im Januar 2009 im Moses-Verlag erschien.

Das kleine, dicke Büchlein mit knapp fünfhundert Seiten ist in zahlreiche Kapitel untergliedert, die die 1001 Ideen nach bestimmten Kriterien einteilen. So gibt es Vorschläge für Spiele, mit denen man sich auf einer langen Autofahrt die Zeit vertreiben kann, die man zusammen mit vielen Freunden oder ganz allein spielt, für die man bestimmte Materialien benötigt oder die man nur zu einer bestimmten Zeit ausführen kann. Da gibt es Wasserspiele für die heißen Sommertage oder Schneespiele für den Winter, Spiele, die sich nur bei Regen spielen lassen oder für die es dunkel sein muss. Die Reihenfolge der Kapitel ist bunt gemischt, orientiert sich jedoch grob an den Jahreszeiten.
Die Bandbreite der gesammelten Ideen reicht von Bastelvorschlägen über kleine Spiele für zwischendurch bis hin zu aufwändigen Zeitvertreiben für viele Kinder. Vor dem Spiegel mit den Ohren wackeln, seinen Namen mit einer Schnur schreiben, "Ich packe meinen Koffer" spielen, ein Tischtennisturnier im Wasser veranstalten oder als Meisterdetektiv seine Freunde beeindrucken - der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, und viele kurzweilige Ideen lassen sich individuell abwandeln.
Um die richtige Idee für die passende Gelegenheit zu finden, sind alle Tipps mit Symbolen versehen, die verraten, ob man das Spiel draußen oder im Haus, im Auto oder im Wasser, allein oder mit Freunden durchführen kann. Zudem hilft eine Mindestaltersangabe bei der richtigen Auswahl.

1001 Ideen, die die Langeweile vertreiben und den Kindern viel Spaß bereiten - das klingt perfekt, um die Kleinen stundenlang zu beschäftigen. Und tatsächlich bietet Almuth Bartls kompaktes Büchlein viele gute Anregungen, von denen sich viele auch variieren lassen. Allerdings wurde auch ein kleines bisschen gemogelt, denn so manche Idee wartet mit Variationen auf, die allesamt einzeln gezählt werden. Der Vorschlag, die Zeit bei bestimmten Tätigkeiten zu stoppen, bietet etwa verschiedene Varianten an, die vom Falten eines Papierfliegers bis zum Auswendiglernen einer Kochanleitung reichen - entsprechend wird jede Variante als einzelne Idee gewertet. Zudem werden Spielideen vorgeschlagen, die, jeweils leicht abgewandelt, mehrmals vorkommen. So wird beispielsweise der Vorschlag, aus den Buchstaben eines langen Wortes so viele neue Wörter wie möglich zu bilden, einfach in verschiedene Kapitel und nur mit jeweils anderen Ausgangswörtern gepackt. So ist es gar nicht so schwierig, auf über tausend Spielideen zu kommen.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus der Länge der Spiele. Viele Ideen sind gut und machen Spaß, halten die Aufmerksamkeit der Kinder aber nur für eine begrenzte Dauer aufrecht. Für zwischendurch eignen sich die meisten Ideen; wenn es jedoch darum geht, die Kleinen über längere Zeit zu beschäftigen, sollte man die vielen Vorschläge mit Bedacht durchgehen. Besonders gelungen sind dagegen die Ideen für größere Kindergruppen. Der nächste Kindergeburtstag wird garantiert für alle ein Riesenspaß, denn die dazu gegebenen Tipps sind leicht durchführbar und können die Kleinen für eine ganze Weile bei Laune halten.

"1001 Ideen gegen Langeweile" bietet viele ansprechende Ideen, um Kindern die Zeit zu vertreiben. Viele der Tipps eignen sich für ein munteres Spielchen für zwischendurch, andere wiederholen sich oder tauchen abgewandelt mehrmals auf. Aber auch, wenn so manche Idee nur für kurze Zeit fesselt, gibt es doch so viele Vorschläge, dass sicher jeder etwas für sich findet.