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Die Büffel sind los! Jedenfalls im Spiel "Apache", und dieser Umstand ruft natürlich indianische Jäger auf den Plan.
Jeder der zwei bis fünf Mitspieler "besitzt" einen kleinen Indianerstamm mit vier Typen von Personen: Häuptling, Jäger, Krieger und Indianerin mit je einer zugeordneten Handkarte.
Außerdem gibt es die 114 so genannten Präriekarten, von denen 45 Indianerkarten sind, das heißt, sie haben wie die anderen Präriekarten einen Präriehintergrund, während auf der Vorderseite je ein Indianer der genannten Typen abgebildet ist. Wie die Handkarten sind diese über die Farbe dem jeweiligen Mitspieler zugeordnet.
Die restlichen 69 Präriekarten zeigen auf der Vorderseite einen Büffel, einen Totempfahl, einen Tomahawk, eine Halskette oder ein Tipi. Außerdem gibt es noch die so genannte Pow-Wow-Tafel und natürlich das Heft mit der Spielregel.
Die Präriekarten werden bunt gemischt und verdeckt ausgelegt, während die Handkarten erwartungsgemäß auf der Hand bleiben. Zug für Zug werden die Präriekarten aufgedeckt. Zwischen diesen Zügen kommt es jedoch zu lebhaften Aktivitäten, denn wenn unter den aufgedeckten Präriekarten ein Indianer eines Mitspielers ist, kann dieser Beute machen, sofern die für diesen Typ Indianer relevante Beute ebenfalls offenliegt: Der Häuptling ist auf Totempfähle spezialisiert und kann, hat er einen davon ergattert, noch einen feindlichen Indianer gefangen nehmen, der Jäger erlegt Büffel, der Krieger freut sich über Tomahawks und die Squaw über Ketten. Tipis darf jeder nehmen. Allerdings geht die Beute an den, der zuerst die dem beutefähigen Indianer entsprechende Handkarte auf die Pow-Wow-Tafel wirft. Dieser Spieler nimmt dann die Beutekarte und die Präriekarte mit dem erfolgreichen Indianer und legt sie auf seinen Beutestapel; die Handkarte nimmt er wieder an sich.
Weitere Regeln bestimmen, wie mit falschen Handkartenabwürfen umgegangen wird und wie man das Spiel bei Gefallen noch spannender gestalten kann, zum Beispiel durch Heiraten zwischen einer Indianerin und einem männlichen Indianer. Spielende ist, wenn keine Präriekarten mehr verdeckt ausliegen, und gewonnen hat der Spieler mit den meisten erbeuteten Präriekarten.
Die Regeln wirken auf den ersten Blick ziemlich komplex, und man muss sie genau durchlesen, bevor man versteht, wie sie gemeint sind. Es gibt zwar einzelne Beispiele, aber das Regelheft könnte besser verständlich verfasst sein. Ansprechend gestaltet ist es im Übrigen, und die Regeln liegen außer auf Deutsch auch auf Englisch, Französisch und Italienisch vor.
Dem Spiel liegt eine originelle Idee zugrunde. Hat man erst einmal begriffen, wie es funktioniert, so gibt es eine Menge Spaß und Spannung, vor allem, wenn mehr als zwei Spieler beteiligt sind - generell gilt bei diesem Spiel, je mehr, desto besser. Zu zweit, auch zu dritt kann es phasenweise mal langweilig werden.
Die Angabe "acht Jahre" zum Mindestalter ist realistisch, da, wie erwähnt, die Regeln erst einmal verinnerlicht werden müssen und jüngere Kinder damit Probleme haben dürften, abgesehen davon, dass sich bei diesem Spiel mit vier, fünf Mitspielern ein beträchtliches Tempo entwickeln kann. Da die Karten nicht allzu dick sind, werden die heftig ausgespielten Handkarten ziemlich rasch in Mitleidenschaft gezogen. Die Pow-Wow-Tafel macht hingegen einen ausreichend robusten Eindruck.
Das Design ist schlicht, doch witzig und attraktiv mit Figuren im Comic-Stil. Die Funktionen der Karten lassen sich anhand der Figuren und Symbole problemlos erkennen.
Grundsätzlich ein Spiel, das Spaß macht; bekommt man meistens eine Runde von vier oder fünf Spielern zusammen, so wäre bei der Bewertung ein vierter Stern durchaus angebracht. Der Preis ist angemessen.