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Die Benzinpreise sind so hoch, dass kein Mensch mehr Auto fährt. Das beliebteste Fortbewegungsmittel der modernen Menschen findet seinen Platz nun nur noch auf Autofriedhöfen.
Archie ist ein junger, engagierter Grundschullehrer und er ist noch etwas anderes: Veganer. Auch an ihm ist der Untergang des Autofahrens nicht vorbeigegangen und aus diesem Grund tüftelt er in seiner "Heimwerkstatt" nach einer Alternative zum überteuerten Sprit. Gut, dass er die schüchterne Verkäuferin am Veganerstand kennt, die ihm literweise Weizengras verkaufen kann - denn genau das ist seine Idee: ökonomische Antriebskraft für den Motor!
Jeden Tag kauft Archie also Weizengras ein und experimentiert und versucht alles Mögliche, um bei seinen Versuchen vorwärts zu kommen. Doch alle Tests scheinen nicht die gewünschten Resultate zu bringen, bis eines Tages etwas Unverhofftes geschieht: Archie schneidet sich in den Finger und Blut sickert in die grüne Flüssigkeit. Und siehe da, es funktioniert!
Natürlich muss das Ganze jetzt noch an einem richtigen Wagen ausprobiert werden. Aber auch hier versagt das Grünzeug-Blutgemisch nicht und urplötzlich zeigt die Fleischverkäuferin (deren Stand praktischerweise gegenüber dem Veganerstand liegt) ihr offenkundiges Interesse und beschert dem Jungen einige unvergessliche Stunden.
Damit Archie weiterhin vom Autofahren profitieren kann, was in diesen Zeiten als absoluter Luxus gilt, muss schnellstens Blut her. Aber was machen, wenn man sich nicht jeden Tag selbst anzapfen möchte? Richtig: Man baut einen riesigen Häcksler in den Kofferraum ein und füttert ihn mit Frischfleisch! Zuerst müssen nur die Nachbarshunde drunter leiden, später sind es Waldtiere, am Ende geht es aber so weit, dass selbst Menschenopfer kein Hindernis mehr darstellen. Was man(n) nicht alles unternimmt, um bei den Frauen gut anzukommen. Als ob die Gewissensbisse berechtigterweise nicht schon genug an Archies Nerven nagen würden, schalten sich auch noch Geheimagenten ein. Spätestens von da an scheinen die verrückten Begebenheiten und die spritzenden Blutfontänen gar kein Ende mehr zu nehmen.
Zu Beginn des Films erscheint ein Mann in Anzug. Der Hintergrund ist schwarz und die Szene wirkt sehr seriös. Mit ruhiger Stimme wird dem Zuschauer die Hintergrundgeschichte dargeboten. Sobald das letzte Wort gesprochen ist, darf man eben diesem Mann mit dem weiterhin ernsten Blick über zehn Sekunden lang beim Chipsknabbern zuschauen. Nett, oder?
Und dann geht es auch schon los mit der lustig-feuchten und absolut kranken Geschichte. Drittklassige Schauspieler huschen über das Bild und die Protagonisten sind auch so lala. Leider lässt die Synchronisation auch zu wünschen übrig. Die Wertung auf der Rückseite der DVD-Hülle ist keinesfalls berechtigt: Es wird gesagt, Blood Car sei "eine wilde, pechschwarze Komödie zwischen Southpark-Perversionen und Splatter à la Tanz der Teufel". Dem ist nicht so. Der Einsatz von Humor beziehungsweise Kunstblut ist in diesem Film auf gar keinen Fall gleichzusetzen mit den zwei eben genannten Kultelementen.
Gut gelungen ist die Untermalung mancher irrwitziger Szenen mit klassischer Musik - das führt wirklich zu manchem Grinsen auf dem Gesicht. Ebenso kann es vorkommen, dass man tatsächlich laut auflachen muss, zum Beispiel wenn Archie auf Tierjagd geht und dabei Heulattacken bekommt. Hier macht sich auch die Entwicklung der Hauptfigur vom naiven Grundschullehrer zum besessenen Machthaber bemerkbar, die gut gelungen ist. Der Sexfaktor kommt auch nicht zu kurz und zur Freude so manch männlichen Zuschauers sieht man ein paar nackte Frauenbrüste.
Die Extras können sich für einen Trash-Movie sehen lassen: Es gibt einen Audiokommentar, ein Behind the Scenes-Feature, verschiedene Trailer und einen Kurzfilm sowie eine Rede für den Wahlkampf für das Präsidentenamt der Hauptfigur.
Insgesamt ein interessanter Low-Budget-Film, der aber nicht überragend ist. Hier sind wirklich der individuelle Geschmack und die persönliche Ausreizgrenze gefragt.
Es handelt sich um einen Film, bei dem man wirklich keine Szene ernst nehmen sollte. Es ist ein Werk, das schon einiges auf die Schippe nimmt, am meisten jedoch sich selbst! Die beste Methode ist einfach: Gehirn abschalten und am besten noch Fan dieses Genres sein. Und nur diesen ist dieser Film auch zu empfehlen.