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Seit siebenhundert Jahren versieht der "Waste Allocated Load Lifter Earth-Class" nun schon seinen Dienst. "WALL·E" ist der letzte seiner Art, alle anderen Maschinen, die auf der von der Menschheit verlassenen Erde aufräumen sollten, sind kaputt und füllen nur noch das Ersatzteillager des kleinen Roboters. WALL·Es einziger Freund ist eine Kakerlake. Sie begleitet ihn auf seinen endlosen Touren durch die völlig zugemüllte Erde.
Eines Tages landet ein gewaltiges Raumschiff in der Nähe von WALL·Es Unterschlupf. Nachdem ein hochmoderner Roboter abgesetzt wird, rast es wieder davon. EVE, wie die Maschine sich nennt, sucht in den Müllbergen nach Pflanzen. Erste Kontakte mit WALL·E verlaufen höchst dramatisch, die weiße, glatte und eiförmige "Dame" schießt auf alles, was sich bewegt, und der zitternde WALL·E riskiert sein Leben, um sich EVE immer wieder zu nähern. Denn der kleine Müllroboter hat sich auf den ersten Blick Hals über Kopf und unsterblich in die hübsche EVE verliebt. Dumm nur, dass er ihr seinen kleinen Schatz, eine grüne Pflanze, zeigt, die er erst tags zuvor gefunden hat. EVE verleibt sich die Pflanze ein und versetzt sich in eine totale Starre. WALL·E verharrt tagelang neben seiner Angebeteten, kann aber keinerlei Reaktion erzielen. Erst als das Raumschiff wieder auf der Erde landet und EVE eingesammelt wird, versteht WALL·E: EVE hat alles, was sie gesucht hat, gefunden und verlässt ihn.
WALL·E klammert sich verzweifelt an dem Raumschiff fest und verlässt in atemberaubendem Tempo die Erde. Er ahnt nicht, dass er ins größte Abenteuer seines siebenhundertjährigen Lebens rast und am Ende sogar auserkoren ist, die gesamte Menschheit zu retten.
2008 brachte Disney einen Film heraus, der so gar nicht zu den üblichen Machwerken aus diesem Hause passen wollte. Kein Zweifel, dieser Animationsfilm wurde bei Pixar ersonnen und produziert, der Neuerwerbung des Disney-Konzerns. Wer nun eine Art "Findet Nemo" der Zukunft erwartet, sieht sich schnell getäuscht. Mehr als dreißig Minuten lang fällt kein einziges Wort, nicht ein Dialog entwickelt sich, kein Kuscheltier, kein Mensch, kein niedliches Wesen oder schlimmes Monster betritt die Bühne. Einzig eine ziemlich heruntergekommene, hässliche Maschine rattert auf Ketten über eine nur noch aus Müllbergen bestehende, menschenleere Erde.
Und doch sind es diese Minuten, die aus "WALL·E" einen einmaligen, fantastischen und äußerst packenden Film machen. Die Sehnsucht der Maschine, ihre anrührende Art, mit Dingen umzugehen, die doch Erinnerungen unserer Art sind, fesseln jeden Betrachter - egal ob zwölf Jahre alt oder erwachsen - an den Bildschirm. So mutig, so seltsam, so anders ist noch kein Film von Disney/Pixar gewesen.
Zwar verflacht der Film in der zweiten Hälfte, dafür wird er komischer, actionreicher und fast spannend. Diese Romanze nimmt mehr mit wie die in "Titanic", lässt den Zuschauer seufzen und mitleiden. Es gelingt Pixar mit winzigsten Details, aus zwei Maschinen zwei Seelen zu machen, und wie selbstverständlich akzeptiert dies der Zuschauer. Die Magie dieser Bilder ist beeindruckend.
Hinzu kommen ein fantastisches Bild, abgedrehte Witze, ein guter Sound und ein Detailreichtum, der aus jeder Szene etwas Einmaliges macht.
Absolut perfekt ist die deutsche Synchronisation. Was Markus Maria Profitlich als Kommandant, Timmo Niesner als WALL·E, Luise Helm als EVE, Ulrike Stürzbecher als Bordcomputer und Joachim Kerzel als Otto abliefern, ist allererste Sahne. Das können selbst Sigourney Weaver, Ben Burtt, Elissa Knight und Jeff Garlin nicht besser, die im Original die wichtigsten Rollen sprechen.
"WALL·E" ist brillant. Diesen Film muss man einfach gesehen haben. Ebenso fantastisch sind die Extras auf dieser nicht eben günstigen DVD. Nicht nur die zusätzlichen Szenen, Audiokommentare und der kleine Kurzfilm "Presto", sondern auch die einmaligen Szenen rund um "BURN·E" machen riesigen Spaß.