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Zwei CDs mit einer Gesamtspielzeit von 135 Minuten befinden sich in der robusten Doppel-CD-Hülle aus Plastik.
Auf diesen beiden CDs liest Gudrun Landgrebe dem Hörer die Inuit-Legende, die von Barbara Heller ins Deutsche übersetzt wurde, vollständig vor.
Anana ist ein Inuit-Mädchen, das eigentlich gar nicht leben sollte. Sie wurde in einer Zeit der Hungersnot geboren, in der weibliche Nachkommen traditionsgemäß sofort getötet werden, um zumindest den wichtigeren männlichen Nachkommen zu ermöglichen, ernährt zu werden.
Ananas Mutter jedoch beschützte ihre Tochter, und so wächst das Mädchen, lange Zeit ohne einen Namen, als Tabu ihrer Mutter auf.
Doch als Anana erwachsen wird, gelingt es ihr, einen Platz in der Gesellschaft zu erobern, nicht zuletzt wegen ihrer schamanischen Begabung.
Man merkt diesem Werk an, dass die Autorin es mit sehr viel Liebe zum Detail und Interesse an den Inuit geschrieben hat. Die Sprache ist zwar klar und unmissverständlich, doch durch den verwendeten Stil, der diesen Roman tatsächlich zu einer Legende macht, kann man der Geschichte nicht allzu leicht folgen und sieht sich vielen Längen gegenüber.
Gudrun Landgrebe liest dieses Buch in einem ausgesprochen angenehmen Tempo und mit sehr deutlicher Aussprache, doch leider erinnert die Lesung eher an eine Märchenlesung, die sich an Kinder richtet.
Die Sätze werden allesamt auf nur zwei verschiedene Arten betont beziehungsweise beendet, die das Hörerlebnis sehr monoton werden lassen.
Es sind keine Unterschiede hörbar zwischen den einzelnen Charakteren, selbst Realität und Vision sind anhand der Lesung unmöglich voneinander zu trennen.
Da auf Geräusche und Hintergrundmusik völlig verzichtet wurde, hat man auch darüber keine Möglichkeit, Situationen und Stimmungen voneinander zu unterscheiden.
Diese insgesamt interessante und von dichter Atmosphäre durchsetzte Geschichte von Ina Vandewijer leidet aufgrund dessen leider deutlich in der Hörbuchfassung. Zu hoch ist das Maß der Konzentration, das es erfordert und zu schnell wird man durch die Art der Lesung gelangweilt oder schläfrig.
Für Menschen, die sich für mystische und kraftvolle Geschichten interessieren, die in Alaska spielen, ist der Roman empfehlenswert, das Hörbuch hingegen erfordert den starken Willen, es von Anfang bis Ende aufmerksam zu hören.