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Vor zwei Jahren musste Detective Mercer eine Pause vom Dienst einlegen, als ein Mörder einen seiner Männer umbrachte.
Nun arbeitet er wieder, gegen den Willen seiner Frau, aber noch immer hängen ihm die Ereignisse von damals nach.
Als eines Tages ein schwer zugerichteter, toter Mann gefunden wird, will er zunächst das Offensichtliche verdrängen: Der 50/50-Killer ist zurück, doch er scheint seine Vorgehensweise geändert zu haben: Dieser Mann ist nämlich Single. Der 50/50-Killer hingegen hat sich auf Paar spezialisiert.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, als ein schwer gefolterter und verwirrter junger Mann auf einer Straße gefunden wird. Es scheint klar, dass dies der überlebende Partner ist, dass er den Tod seiner Freundin in Kauf genommen hat und nur deshalb lebt. Das ist die Spezialität des Killers: Paare lange Zeit beobachten, ihre Schwachpunkte finden und sie dann entführen. Dann foltert er das Paar und deckt alle kleinen und großen Lügen auf, um so nach und nach alle Bande zwischen den Partnern zu durchschneiden und die Liebe zu töten. Am Ende stellt er einen der Partner vor die Wahl: Entweder er stirbt für den anderen, oder er lebt alleine weiter - mit der Schuld, den Tod eines geliebten Menschen verschuldet zu haben. Doch sein Vorgehen hat sich geändert, früher wurde der Überlebende erst nach Tagesanbruch gefunden. Das gibt Hoffnung, dass die Frau noch am Leben ist und gerettet werden kann.
Für Detective Mercer und sein Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn noch besteht für einige Stunden Hoffnung, die Frau irgendwo im Wald zu finden
Die Handlung wird größtenteils vom Neuling in Detective Mercers Team erzählt: Marc, noch neu im Polizistenleben und ohne große Ahnung der zurückliegenden Ereignisse. So reimt sich der Leser zusammen mit Marc alles zusammen und erfährt so nach und nach, was geschehen ist und was das Trauma bei Mercer ausgelöst hat.
Diese Methode ist einerseits gut, da man so langsam das alte Geschehen versteht und nicht sofort alles weiß, andererseits wäre es interessant gewesen, mehr von Mercer und seinen Problemen und Ängsten zu erfahren. Diese werden nur kurz abgehandelt, doch bei einem Mann, der schon zu Dienstzeiten als Legende gilt und dennoch den Tod seines Teammitglieds nicht verwinden kann, wäre da mehr zu erzählen gewesen.
Doch nicht nur Marcs Sicht wird erzählt, auch Jody, die entführte Frau, und ihr Freund Stuart erhalten Raum. Dabei handelt es sich größtenteils um Flashbacks auf die Beziehung und ihre schönen und weniger schönen Momente. Man fühlt sich fast ebenso als Beobachter wie der Killer, wenn man zum Beispiel erfährt, wie Stuart versucht, seiner Freundin eine Liste mit 500 Gründen, warum er sie liebt, zu schreiben, während sie unglücklich ist, da sie für ihn ihren alten Job aufgegeben hat.
Steve Mosby schafft es, durch eine überraschende Wendung gegen Ende nochmals alle Karten neu zu verteilen.
Dennoch wirkt der Thriller unfertig, man hätte sich noch so viel mehr vorstellen können, warum der Mörder denn die Liebe zwischen den Paaren zerstören will. Was ist seine Motivation?
Leider bleibt der Thriller an der Oberfläche und lässt sich kaum in die psychologischen Tiefen eines kranken Gehirns hinab, was der ganzen Geschichte einen größeren Reiz gegeben hätte.