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Yoga ist ein ganzheitliches Konzept, das über körperliche Übungen auch den Geist zur Ruhe bringt. Aber Yoga ist anstrengend, und so geben viele Menschen nach den ersten Versuchen entnervt auf, weil die Übungen über ihre Kräfte gehen und die nötige Gelenkigkeit nicht vorhanden ist. Genau jene Menschen will Miriam Austin mit ihrem Buch "Yoga für Schlappschwänze" ansprechen, an die Hand nehmen und ganz sachte zum Yoga und damit zu größerem Wohlbefinden führen.
Nach einer kurzen Einleitung, in der die Autorin sich selbst (auch als ehemaligen Schlappschwanz) vorstellt und die Vorzüge von Yoga auflistet sowie dem Leser eine kurze Anleitung zur Nutzung des Buches an die Hand gibt, folgen drei Teile mit Übungen. Der erste Teil, "Yoga im Schnellgang", zeigt sieben Aufwärmübungen und fünfzehn Übungsfolgen. Was und wieviel jeder Leser "üben" möchte, ist ihm selbst überlassen. Wenn man nur wenig Zeit hat, macht man nur eine Übung. Hat man nach einer Übungsfolge Lust auf mehr, so kann man auch dies tun. Jeder Leser soll sein eigenes Tempo anlegen können und damit zum Yoga finden. Im zweiten Teil "Fitmacher" findet man spezielle Übungen, beispielsweise gegen Rückenschmerzen. In diesem Teil sind die Ausführungen umfangreicher. Zählt man sich schließlich zu den Fortgeschrittenen und ist auf der Suche nach etwas mehr Herausforderung, gibt es den dritten Teil, das "Glossar", in dem die Übungen nochmal genauer vorgestellt und weitere Informationen gegeben werden, unter anderem wie lange man die einzelnen Übungen halten sollte.
Zunächst einmal ist es für alle Leser, die sich ohne Probleme als Schlappschwänze betrachten, sehr beruhigend zu wissen, dass dies wirklich ein Buch für ebenjene ist. Man trifft also nicht auf Übungen, bei denen man die großen Zehen in die Ohren stecken und dort zehn Minuten lassen soll, während man mit den Händen einen Elefantenrüssel imitiert.
Im Eingangstext nimmt Miriam Austin dem motivierten, wenn auch untrainierten Leser die Angst vor einem möglichen Versagen. Ihr Versprechen, ein Yogabuch für den schlappschwänzigen Durchschnittsmenschen zu schreiben, hält sie auch im Übungsteil ein. Da findet man unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Je nach Schlappschwanzniveau sind einige Übungen sehr einfach und andere eher herausfordernd. Da der Leser jedoch selbst entscheidet, welche Übungen er mag und welche ihm gut tun, fühlt er sich niemals überfordert, sondern lernt seinen Körper einfach besser kennen, während er ausprobiert, welche Übungen ihm liegen. Die Dreiteilung in "Schnellgang", "Fitmacher" und "Glossar" ist ebenfalls gelungen, denn bei besonderen Schmerzen oder Problemen kann man im zweiten Teil explizit Übungen für diese Probleme finden. Hat man sich ein wenig mit dem Yoga angefreundet und sucht ein wenig mehr Herausforderung, hat man die Möglichkeit sich im Glossar eigene Übungsfolgen zusammenzustellen, denn dort findet man nicht nur die Übungen und wie sie auszuführen sind, sondern auch wofür die Übungen gut sind und welche Muskulatur sie zum Beispiel stärken. Der erste Teil ist der wirklich sachte Einstieg, wobei hin und wieder die Anleitungen hier nicht ganz klar sind: So kann man sich beispielsweise bei der Übung "Pult" fragen, wie man seine Schultern einrollen sollte. Das Foto ist hier ebenfalls wenig hilfreich. Schaut man jedoch im Glossar nach, sieht man dort sehr deutlich, was gemeint ist. Alle Übungen sind übrigens bebildert.
Für Einsteiger und Motivierte ist "Yoga für Schlappschwänze" bestens geeignet, insbesondere, wenn sie eher untrainiert sind und erstmal ganz sachte einsteigen wollen. Es werden keine allzu großen Ansprüche an den Leser und Übenden gestellt und für zehn Euro kann man mit diesem Buch wirklich gar nichts verkehrt machen, sondern im Gegenteil vieles richtig. Einziges Handicap ist, dass das Buch eher nicht aufgeschlagen lieben bleibt. Obwohl nicht so schön, wäre eine Ringbindung praktischer gewesen.