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Mit seinem letzten Atemzug vermacht Graf Goljew seinen gesamten Besitz den Anhängern Borons, um für Wulfjew, einen seiner Söhne, welchen er dem Boronkult anvertraut, einen guten Start und die Milde des Gottes zu erbitten. Aber durch eine Intrige seiner anderen Kinder wird den Boroni nur die Ruine der Burg Dornblut in den Tiefen der Rotaugensümpfe vermacht und Wulfjew tritt mit den anderen Dienern Borons eine düstere Reise in die Tiefen des Bornlandes an. Doch dort, in der Einöde, regt sich etwas. Etwas unheilvolles treibt dort sein Unwesen. Die die ungleiche Boronigruppe erlebt eine düstere Zeit und Borons ewiger Schlaf ist allgegenwärtig.
"Todesstille" ist der 106. Roman aus der DSA-Reihe und von Bernard Craw verfasst. Auf fast 380 Seiten bietet Craw einen unvergleichlich düsteren Einblick in die Welt der Anhänger des Gott des Todes. Die erzählte Geschichte ist gelungen, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle nicht nachvollziehbar ist, warum die Protagonisten so handeln wie sie es tun, aber der Erzählstil und die Ausgestaltung des "Abenteuers" entschädigen ein wenig hierfür. Die Geschichte ist von Beginn an spannend erzählt und mehrere Handlungsstränge vereinen sich im Laufe der Geschichte zu einem großen, guten und unterhaltsamen Handlungsverlauf.
Selten gab es einen Roman aus der DSA-Welt, der sich so intensiv mit Boron und seinen Anhängern beschäftigt hat und das auf eine so bedrückend-spannende Art. Den klassischen DSA-"Helden" sucht man hier vergebens, dafür bekommt man jedoch eine wild durchmischte Anhängerschaft und jede Figur hat ihre eigenen Beweggründe, sich dem Raben zu verschreiben, was nicht weniger spannend ist - im Gegenteil, so ein düsteres und gutes Abenteuer liest man nicht jeden Praioslauf.
Passend dazu ist die Atmosphäre in diesem Buch durchweg düster und Boron durchaus würdig. Spaß, Freude oder dauerhaftes Glück stehen nicht im Vordergrund des Romans, wer aber mal einen Blick auf die düstere Seite von Dere werfen möchte, hat nun die Möglichkeit.
Insgesamt ist "Todesstille" ein gelungener DSA-Roman und bietet eine gute und unterhaltsame Geschichte rund um Boron und seine Anhänger. An einigen Stellen haben sich Schwächen eingeschlichen, aber der Roman lebt von der Vielfältigkeit der Charaktere und der bedrohlich-düsteren Stimmung, welche es kaum möglich macht das Buch aus den Händen zu legen.