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Amandus Greif fällt aus allen Wolken, als plötzlich drei finstere Gestalten in seinem Trödelladen auftauchen und die Herausgabe eines magischen Kästchens fordern. Erst die geheimnisvolle, exotische Waldfrau Rava kann den Schurken Einhalt gebieten und nimmt Amandus mit in ein fantastisches Königreich. Dort offenbart sie dem verwunderten Mann, dass er eigentlich ein Magier und Astronom ist, der dem machthungrigen Zauberer Borengar in die Quere gekommen ist, der an die Macht kommen will und daher die Prinzen des Fürsten entführen ließ. Gemeinsam mit dem furchtsamen Alchemisten Grauling und der Waldfrau Rava begibt sich Greif auf eine abenteuerliche und irrwitzige Reise auf der Suche nach den Prinzen, verfolgt von den Söldnern und Helfern Borengars
Frank Bardelle liefert mit "Amandus Greif und die Spur der Prinzen" einen vergnüglichen, unterhaltsamen Fantasy-Spaß ab, der alle Altersgruppen ansprechen dürfte. Die Charaktere sind schrill, bunt und witzig und selbst die Bösewichte tragen mit ihrer eigenen Art von trockenem, schwarzem Humor zum Unterhaltungswert des Büchleins bei. Bardelle wartet in seiner Novelle mit vielen fantastischen Ideen auf und vermeidet dabei das Kopieren berühmter Autorenkollegen wie Terry Pratchett. "Amandus Greif" ist eine eigenständige, innovative Fantasygeschichte mit einem gut durchdachten Plot. Das Ende kommt bedauerlicherweise sehr abrupt und endet offen, so dass die Hoffnung bestehen bleibt, dass Bardelle bald eine Fortsetzung der Abenteuer von Amandus Greif nachlegt. Die Geschichte gehört sicherlich nicht zur sogenannten "hohen Literatur", doch Genrefans dürften voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Die Story ist nicht der erwartete Großangriff auf die Lachmuskeln, vermag aber ein, zwei triste Nachmittage kurzweilig zu gestalten. Wer sich aber ein wenig ernsthafter und bodenständiger unterhalten möchte, sollte die knapp zehn Euro anderweitig investieren.
Das Cover von Folko Streese ist ebenso schrill und bunt wie die Geschichte von Frank Bardelle. Das Taschenbuchformat des Otherworld-Verlags liegt unheimlich gut in der Hand und das Papier ist von erstklassiger Qualität. In puncto Aufmachung hat Otherworld bei den Kleinverlagen die Nase vorn.
Fazit:
Harmloser, unterhaltsamer Fantasy-Spaß für Groß und Klein. Kein Höhepunkt der humoristischen Phantastik, aber ein kurzweiliger, einfallsreicher Zeitvertreib.